[AAR] From the Halls of Montezuma [HoI II - AoD]

AARs zum Zeitpunkte der beiden Weltkriege

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Greifenstein
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1946 - IV. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 23. Januar 2011 14:26

Oktober
15.10.1946: Wir stehen kurz vor Hong-Kong. Dieses 'Shogunat' wehrt sich immer noch verzweifelt. Natürlich konnten wir nicht verhindern, dass die Russen Gebiete in Dunhuang besetzen und weiter vorrücken. Doch haben es MacArthurs Kommandeuere geschafft, auf der Linie Pinliang - Tianshui - Ya'an Positionen zu beziehen, die einen weiteren Vormarsch der Russen nach Zentralchina verhindern. Die Frontlage entwickelt sich gut. Zum besseren Verständnis sind die Frontlinien unseres Vormarsches eingetragen:

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16.10.1946: Der Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher findet sein Ende. Nach 1 Jahr Verhandlungen, der Sichtung Tausender von Akten und einer Unmenge von Zeugenaussagen fallen die Urteile gegen die Hauptangeklagten: 12 der 24 Angeklagten werden zum Tode verurteilt. Darunter in Abwesenheit der noch immer gesuchte Martin Bormann. Sieben Angeklagte erhielten langjährige oder lebenslange Haftstrafen, drei werden freigesprochen. Robert Ley hatte sich vor Prozessbeginn das Leben genommen und das Verfahren gegen Gustav Krupp von Bohlen-Halbach wurde aus gesundheitlichen Gründen eingestellt.



Unterdessen veranlasse ich die Sicherung der Grenze zur Sowjetunion. Wie ich befürchtet hatte, verschärfen sich die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Staate Stalins immer weiter. Einen Beitritt in die Vereinten Nationen lehnte die Sowjetunion mit der Begründung ab, dass dies eine von 'amerikanischen' Kapitalisten geleitete Institution zur Unterdrückung aller Staaten der Welt sei. Durch die vermehrten Spannungen werde ich nach Washington zurückgerufen. So verabschiede ich mich von MacArthur, um in die Vereinigten Staaten zurückzukehren.
"Machen Sie es gut, J.R. - sie werden mir fehlen."
"Danke, Sir - wir werden uns mit Sicherheit wiedersehen."
"Ich möchte mich bei ihnen noch entschuldigen, J.R. Am Anfang hielt ich sie nur für einen weiteren Sesselfurzer, den mir Washington geschickt hat, um mir auf die Finger zu sehen. Aber sie sind ein ganz patenter Kerl."
"Danke, Sir - und gutes Gelingen mit den Japanern."
"Ich werde diese Schlitzaugen in den Hintern treten, dass ihnen Hören und Sehen vergeht, J.R. - Leben sie wohl."
So endet mein kleiner Zwischenauftritt in China und ich fliege zurück nach Washington.
30.10.1946: 3 kurze Tage habe ich mit meiner Frau und meiner herrlichen Tochter verbracht, dann stürze ich mich wieder in das politische Geschehen in der Hauptstadt. Ein Büro im Weißen Haus habe ich nicht mehr. Truman hat sich seine eigenen Berater ausgesucht und ruft mich höchstens einmal in der Woche, damit ich ihm Rapport über meine Tätigkeiten erstatte. Dabei runzelt er oft die Stirn, unterzeichnet aber am Ende immer alles, was ich ihm vorlege. Mir soll es egal sein, ich bin froh, wenn ich ihn nicht im Oval Office sehen muss. Außerdem fühle ich mich im Pentagon ganz wohl.

In Europa habe ich mit dem Aufbau einer ernsthaften Streitmacht begonnen, die sich vornehmlich mit der Absicherung der Grenzen von Jelgawa an der Ostsee bis Kitschinew am Schwarzen Meer befasst. Es senkt sich ein Eiserner Vorhang zwischen der Sowjetunion und der freien Welt hernieder:

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U.S. Forces European Theatre (USFET)
- Fieldmarshall Dwight D. Eisenhower -
11 Corps
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Infanteriedivision Modell 45
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Infanteriedivision Modell 45
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Infanteriedivision Modell 45
15 Corps
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Motorisierte Inf.Div. Modell 44
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Motorisierte Inf.Div. Modell 44
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Motorisierte Inf.Div. Modell 44
13 Corps
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Panzerdivision M47 Patton
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Mech. Inf.Div. Modell 47
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Mech. Inf.Div. Modell 47
3 Corps
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Panzerdivision M47 Patton
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Panzerdivision M47 Patton
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Mech. Inf.Div. Modell 47
6 Corps
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Gebirgsjäger Modell 43
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Gebirgsjäger Modell 43
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Gebirgsjäger Modell 43
1 Corps
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Marineinfanterie Modell 47
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Marineinfanterie Modell 47
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Marineinfanterie Modell 47
1. US-Armee
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Dwight D. Eisenhower
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4 Panzerdivisionen
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4 Divisionen mech. Infanterie
2. US-Armee
"Light Horse"
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Omar Bradley
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4 Panzerdivisionen
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4 Divisionen mech. Infanterie
2. US-Armee
"Old Ironsides"
(in Aufstellung)
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George S. Patton
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4 Panzerdivisionen
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4 Divisionen mech. Infanterie


Forschungsergebnisse des Monats Oktober 1946 (übermittelt von BuTech Washington)
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
15.10.Halbmoderne Artillerie auf Sfl.Daimler Benz---
15.10.---HASAGmoderne Infanteriedivision
Sonstiges:
16.10.Präsident Truman erlässt ein Gesetz, in dem faschistische Parteien in den Vereinigten Staaten verboten werden.


November
Da es ja nicht einmal 100 Meilen vom Pentagon bis zum Wohnsitz der Stephens sind, arbeite ich auch manchmal von zu Hause aus. Dieser Monat sieht jede Menge an Forschungsergebnissen. Und so mache ich mich zu einer Dienstreise nach Fort Knox auf, um das neueste Panzermodell zu begutachten, dass deutsche Konstrukteure bei Krauss-Maffei entwickelt haben. Beeindruckt stehe ich vor dem Panzer, der die Erfahrungen der Deutschen und der Amerikaner beinhaltet. Dabei versichern mir die Konstrukteure, dass dies nur ein Zwischenschritt ist und das endgültige Modell der M48 sein wird. Ich bin trotzdem zufrieden, auch wenn mir die Höhe der Ausführung nicht ganz zusagt.

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Eine konsequente Weiterentwicklung amerikanischer Panzer basierend auf deutscher Technik: der M47 Patton


Dann fliege ich weiter in unser Kernforschungszentrum nach Los Alamos. Professor Robert Oppenheimer hat mich zu einer Vorführung eingeladen, die die Weltgeschichte verändern wird. Präsident Truman möchte einen Augenzeugenbericht und hat mich aufgefordert, sofort danach nach Washington zurück zufliegen. Es ist früh am Morgen, als ich mich mit Wissenschaftlern und anderen Offizieren daran mache, die erste Explosion einer Atombombe zu beobachten. Einer der anwesenden Wissenschaftler bietet sogar wetten darauf an, ob es uns gelingt, mit diesem Test die Welt zu zerstören. Was kommt ist ein Augenblick, der sich mir für alle Zeiten in das Gedächtnis eingebrannt hat. Es ist 5:29:45 am am 29. November 1946.



Wir haben nicht die Welt zerstört. Wir leben noch. Während einige jubeln, sehe ich bei anderen Tränen über das Gesicht laufen. Andere wiederum starren schweigend hinaus in die Wüste von Alamogordo. Während ich nur erschüttert murmeln kann: "Mein Gott, was haben wir getan?", antwortet mir ein unendlich trauriger Robert Oppenheimer mit einem Zitat aus der „Bhagavadgita“, dem heiligen Buch der Hindus:

„Jetzt bin ich der Tod geworden, Zerstörer der Welten.“


Forschungsergebnisse des Monats November 1946 (übermittelt von BuTech Washington)
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
05.11.Gruman F9F-2 Panther (Marinebomber)North American AviationVerbesserter Turbojet-Begleitjäger
06.11.Luft-Land-SchlachtenHenschel & Sohn---
06.11.---C.G. Haenelmotorisierte Infanteriedivision Modell 47
18.11.Kampfpanzer M47 PattonKrauss-Maffeihalbmoderner Jagdpanzer
29.11.AtombombeRobert OppenheimerMiniatur-Spaltungsbombe
Sonstiges:
15.11.In China treten auf Grund der Infrastruktur Versorgungsprobleme auf - Einsatz von Transportflugzeugen


Dezember
1.12.1946: Ich fliege in der selben Maschine wie General Leslie R. Groves, der Leiter des Manhattan-Projektes. Er sitzt direkt neben mir und redet in einer Tour über seinen phänomenalen Erfolg und das uns jetzt nichts und niemand mehr aufhalten könne.
"Ja denken sie denn wirklich daran, diese Bombe einzusetzen?", frage ich ihn und kann ein Schaudern in der Stimme nicht unterdrücken.
Groves ist viel zu selbstgefällig, sonnt sich im Licht wie er glaubt seines Erfolges und schwadroniert mit stolzgeschwellter Brust.
"Ja natürlich. Sie etwa nicht? Damit hauen wir diese verdammten Shogunisten aus den Socken... und zeigen Stalin wo der Hammer hängt."
"General - die Japaner sitzen in eroberten Gebieten. Wollen sie etwa Tausende von unschuldigen Chinesen abschlachten, nur um die Muskeln spielen zu lassen?"
Missmutig blickt mich General Groves an, wie ein Kind, dem man verbieten will, sein neues Spielzeug zu benutzen.
"Fast beginne ich an ihrer patriotischen Gesinnung zu zweifeln Griffonsteen... wenn ich nicht in Erwägung ziehen würde, dass sie diesen Bastard in Berlin fertig gemacht haben. Schade, dass die Bombe zu spät fertig wurde. Ich hätte sie gerne den Nazis auf's Dach geworfen. Alles natürlich die Schuld von diesen Wissenschaftlern, allem voran der Oppenheimer. Zu vorsichtig. Dauernd noch ein Test und noch ein Test... Er hat mich zum Wahnsinn getrieben!"
"Professor Oppenheimer ist ein großer Mann."
"Quatsch, zu weich. Sitzt jetzt herum und heult, weil er uns, den Vereinigten Staaten, die größte Waffe aller Zeiten geschenkt hat."
"Sie meinen wohl das größte Vernichtungsinstrument aller Zeiten..."
Groves schaut mich nur verächtlich an und dreht sich zum Fenster um. Der Rest des Fluges verläuft in eisigem Schweigen.
2.12.1946: Ich bin zurück in meinem Büro. Das Gespräch mit Truman lief nicht gut. Groves schmiss sich wie verrückt ins Zeug, die Bombe am Besten sofort einzusetzen. Ich konnte Truman nicht vollständig überzeugen, dass es schon alleine unsere Verantwortung gegenüber der Welt verbot, so eine Waffe zu benutzen. Als ich später mit ihm alleine im Oval Office war, flehte ich ihn geradezu an, ein Programm zur Ächtung dieser Waffe den Vereinten Nationen vorzulegen. Truman meinte nur, ich solle ihm das überlassen. Schliesslich wäre er der Präsident und nicht ich. Traurig und niedergeschlagen verließ ich das Weiße Haus und fuhr zurück ins Pentagon.
Schuld daran war auch die Entwicklung der Strategischen Rakete durch Werner von Braun. Vor meinen inneren Auge sehe ich diese tödlichen Geschosse beladen mit Atombomben Richtung feindlicher Städte starten. In der Nacht erwache ich schreiend aus einem Alptraum, sah eine Rakete auf Richmond niedergehen und wie Flammen über meine Frau und ihr Kind zusammenschlugen. Bis zum Morgen fand ich keinen Schlaf mehr.
25.12.1946: Ich verbringe sinnliche Tage im Kreise meiner Familie. Pentagon und das Büro habe ich einfach für ein paar Tage zugesperrt. Vicky, mit der ich stundenlang über die Ereignisse in Alamogordo geredet habe, hat es geschafft mich wieder einigermaßen aufzubauen. Doch jedesmal wenn ich meine Tochte ansehe, krallt sich eine eiskafte Furcht um mein Herz. Schon allein für unsere Kinder müssen wir den Einsatz dieser Waffen für alle Zeiten verbieten. Doch komme ich mir vor wie ein Rufer in der Wüste.
29.12.1946: Field Marshall MacArthur hat sich direkt an die Front begeben, um die steckengebliebene Offensive bei Chengdou voranzutreiben. Wir sind dabei, die Japaner aus China zu treiben. Ich bete, dass es uns gelingt, bevor eine Atombombe zum Einsatz gebracht werden kann.

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Forschungsergebnisse des Monats Dezember 1946 (übermittelt von BuTech Washington)
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
02.12.Strategische RaketeWernher von Braun---
02.12.---Kelly Johnson Skunk Workshalbmoderner Lufttransport


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1947 - I. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 23. Januar 2011 14:26

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Struggling for Peace


Januar
Ich bin zurück in Europa und halte mich zur Zeit in Aldbourne, MIttelengland auf, um mich bei Sandy über den Fortschritt unserer Ausbildung zu informieren. Während er dies tut, hefte ich ihm zu seiner Überraschung das goldene Blatt eines Majors an den Kragen. Verdient hat er es auf alle Fälle, trage ich doch mittlerweile auch den dritten Stern eines Generalleutnants. Am Abend sitzen wir bis spät in die Nacht zusammen, und sehen uns die aktuelle Lage unserer Wirtschaft und der Produktion durch:

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Der Schwerpunkt unserer Produktion liegt auf die Abrundung der Landstreitkräfte und dem Heeresplan EUROPE 48 - alles dient der Absicherung der Grenze zur Sowjetunion.

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Die Lage in Fernost zum Jahreswechsel:

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20.01.1947: In China wehren sich die Japaner verzweifelt, werden jedoch immer weiter zurückgedrängt. Unsere waffen- und versorgungstechnisch weit überlegenen Verbände erleiden kaum Verluste. Doch für mich ist jeder Gefallene bereits einer zuviel. Jetzt erhalte ich die Nachricht, dass sich das Shogunat unter Koiso Kuniaki darauf vorbereitet, um jede noch besetzte Insel zu kämpfen. Um der Verlegung von japanischen Streitkräften auf die Inseln vorzubeugen gebe ich Admiral King den Befehl, eine kleine Landungsflotte mit einem Corps der Marineinfanterie einzusetzen, um Insel für Insel den Japanern abzunehmen. Dabei lege ich Wert bei der Formulierung und mache klar, dass diese Angriffe unter "geringstmöglichen" Verlusten abzuwickeln wären.
22.01.1947: Die ersten fliegenden Bomben sind einsatzbereit. Ihr Name ist "Vengeance" und sie werden als V-1 abgekürzt. Ich stationiere sie in Polen zur Abschreckung. Sollte die Sowjetunion dort losschlagen, werden sie eine kleine Überraschung erleben. Ich bin froh, dass es offenbar noch keine Option gibt, diese Flugkörper mit atomaren Sprengköpfen auszustatten.
30.01.1947: Sondersitzung der Vereinten Nationen in New York. Die Französische Republik hat einen Antrag gestellt, die völkerrechtswidrig instituierte Vichy-Regierung für abgesetzt zu erklären und Frankreich wieder als ein Ganzes zu vereinen. Der französische Botschafter bei den UN hält dabei eine bewegende Ansprache, an der er an den Patriotismus aller 'wahren Franzosen' appelliert und diese auffordert, wieder nach Hause zu kommen. Der Vertreter von Vichy-Frankreich wirft wiederum Frankreich vor, nur eine amerikanische Marionette zu sein und lehnt jede weitere Aussprache über diesen Antrag ab.

Forschungsergebnisse des Monats Januar 1947 (übermittelt von BuTech Washington)
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
01.01.Verbesserte WettervorhersageJohn von Neumann---
01.01.---Curtis LeMayFlächenbombardierungsdoktrin
11.01.Infanteriedivision Modell 47HASAGGebirgsjäger Modell 47
20.01.105 mm GMC T95 (Jagdpanzer)Krauss-Maffei---
20.01.---Chester W. NimitzTrägerkriegsführungsdoktrin
23.01.Gepanzerte KavalleriedivisionSpringfield Armory---
23.01.---Krauss-MaffeiHalbmoderne Reparatur
24.01.motorisierte Division Modell 47G.C. Haenel & Sohn---
24.01.---Standard Oil of CaliforniaEinfache Polymere


Februar
03.02.1947: Nach 3 Tagen erbitterten Diskussionen im Plenum der Vereinten Nationen erhebt sich die Delegation Vichy-Frankreichs und erklärt ihrem Austritt aus den Vereinten Nationen. Der Sicherheitsrat setzt sich zusammen und berät über weiteres Vorgehen gegenüber Vichy-Frankreich. Ich erkenne, dass das Problem nicht länger aufgeschoben werden kann. Zwei Staaten auf französischem Boden, die gespaltenen Kolonien - hier steckt zu viel Konfliktpotential. Zu alledem tritt auch noch Moskau auf den Plan und verurteilt Vichy-Frankreich als Faschisten und de Gaulle als Handlanger Amerikas. Aber natürlich nicht im Plenum der Vereinten Nationen. Nach wie vor weigert sich Stalin standhaft, dem "Spielzeug des amerikanischen Imperialismus" anzugehören.
05.02.1947: Wie mit Großbritannien vereinbart handeln wir Öl gegen die Forschungsergebnisse für Moderne Flugzeugträger und Moderne Zerstörer. Im Austausch erhält Großbritannien auch noch die Technik für den Hauptkampfpanzer.
In China setzt General MacArthur seine Offensive fort und gibt den japanischen Einheiten keine Zeit zur Atempause. Die letzten Kämpfe auf chinesischem Boden sind schnell geschlagen - dann geht es weiter in Richtung Indochina:

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09.02.1947: Der Konflikt mit Vichy-Frankreich spitzt sich zu. Die Vereinten Nationen fordern mit Resolution Nr. 23 vom 9. Februar die Regierung von Vichy-Frankreich auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Zur Diskussion stehen die Abhaltung freier Wahlen in den Städten von Vichy-Frankreich, um den Willen der Bevölkerung festzustellen. Vichy-Frankreich unter Marschall Petain stellt erneut klar, dass es sich als wahren Nachfolger der Französischen Republik betrachtet und bezeichnet die Regierung de Gaulle in Paris erneut als von den USA installierte Marionette. Im Gegenzug fordert Petain den Rückzug aller amerikanischen Truppen aus Europa und die Absetzung von Charles de Gaulle.
12.02.1947: Der Sicherheitsrat fordert Marschall Petain erneut auf, der Abhaltung freier Wahlen zuzustimmen. Vichy verbittet sich jede Einmischung in innere Angelegenheiten und besteht auf seine territoriale Unabhängigkeit.
13.02.1947: Der Sicherheitsrat stellt der Regierung in Vichy-Frankreich ein 10-tägiges Ultimatum, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Es erfolgt keine Antwort. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, der Norweger Trygve Lie, ermächtigt darauf die Vereinigten Staaten nach Rücksprache mit der Regierung de Gaulle Truppen an die Grenze zu Vichy-Frankreich zu senden.
23.02.1947: Nach Verstreichen des Ultimatums erklärt die Französische Republik Vichy-Frankreich den Krieg. Unsere Truppen überschreiten um 11.15 Uhr Ortszeit die Grenze, um die Grande Nation wieder zu vereinen. An unserer Seite französische Soldaten der neu aufgestellten Armee der Republik.

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Forschungsergebnisse des Monats Februar 1947 (übermittelt von BuTech Washington)
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
11.02.FlächenbombardierungsdoktrinCurtis LeMayDoktrin für fliegende Armada


März
Unseren Vormarsch in Südfrankreich eine militärische Operation zu nennen, trifft nicht ganz den Kern der Sache. Die Truppen der Regierung von Vichy stellen sich nicht zum Kampf. Selbst befestigte Stellungen werden geräumt, wenn sich Franzosen an der Spitze unserer Kolonnen befinden. Überall empfangen uns die Menschen mit einer Herzlichkeit, die selbst die Soldaten überrascht, die 1944 durch Belgien und Holland marschiert sind.
Da ich Aldbourne kurzzeitig verlasse, um als Beobachter an der Operation teilzunehmen, erlebe ich es am eigenen Leib, was der wahre Wille der Bevölkerung in Vichy-Frankreich ist. Kaum sind wir in einer Ortschaft eingezogen, holt man die Trikolore hervor und läßt General de Gaulle hochleben, stellt Bilder des französischen Präsidenten in die Schaufenster und schmückt sie mit Blumen. Trotzdem kommt es jedoch auch zu blutigen Vorfällen. Offenbar haben sich auch deutsche Nazi-Soldaten nach Südfrankreich zurückgezogen und dienen Marschall Petain als persönliche Gardetruppen.
Daher kommt es bei Marseille zu einem sich versteifenden Widerstand. Die Regierung von Vichy plant offensichtlich, in die Kolonien auszuweichen, um dort den Kampf fortzusetzen.
25.03.1947 Marseille fällt. Noch in den Abendstunden trifft unsere Flotte ein. Im Golf von Genua kommt es zum Gefecht mit der abziehenden Flotte Vichy's. Dabei versenken unsere Trägerstaffeln das Schlachtschiff Bretagne: Wieder einmal zeigt sich die Verwundbarkeit der früheren Königinnen der Meere gegenüber Flugzeugen. Dann machen wir uns daran, nach Tunis überzusetzen. Der Krieg greift wieder einmal über nach Nordafrika. So werde ich selbst die Schlachtfelder in Augenschein nehmen können, auf denen sich einst General Rommel mit Fieldmarshall Montgomery gemessen hat.

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29.03.1947 Im Fernen Osten hat MacArthur es geschafft. Sämtliche japanischen Truppen haben, teilweise fluchtartig und bedrängt von örtlichen Rebellen, chinesischen Boden verlassen. Wir annektieren Nationalchina und beginnen sofort, das Land mit Hilfslieferungen und Maßnahmen zum Ausbau der Infrastruktur zu stabilisieren. Die Vereinten Nationen bestellen uns zum Protektor von China, bis die Kriegsschäden durch die Japaner beseitigt wurden und das Land der freien Welt mit einer selbst gewählten Regierung beitreten kann. Auch hier werden Milliarden investiert, um die Infrastruktur und die Wirtschaft eines von Krieg und Ausbeutung gekennzeichneten Landes wieder aufzubauen.

Forschungsergebnisse des Monats März 1947 (übermittelt von BuTech Washington)
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
29.03.Doktrin für fliegende ArmadaCurtis LeMayDoktrin für integriertem Angriff


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1947 - II. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 23. Januar 2011 14:26

April
11. April: Unsere Flotte hat General Bradley mit der 2nd U.S. Army "Lighthorse Harry Lee" sowie dem 6., 8. und 9. Mechanisierten Korps bei Tunis übergesetzt. Am Kasserinepass kommt es zur Schlacht mit Truppen von Vichy-Frankreich. Obwohl diese die bessere Position hatten, gelang es unserer Infanterie unter dem Schutz unserer Panzer vorzurücken. Ich selbst erhalte ein kleines Andenken eher negativer Art. Als ich mich mit einem Jeep zu den vorgeschobenen Stellungen aufmache, um eine persönliche Lagebeurteilung durchzuführen, reißt mir ein Granatsplitter meine rechte Wade auf. Es ist nur eine unbedeutende Fleischwunde und wird von unseren Sanitätern schnell versorgt. Es kostet mich trotzdem einen Kampf mit der Lazarettführung, ohne längeren Aufenthalt zum Dienst zurückzukehren. Der Arzt lässt sich schlussendlich überreden, verordnet mir aber leichten Dienst.
"Wissen sie, Doc, als General bin ich aus dem Alter heraus, wo man Ziegelsteine durch die Gegend schleift."
"Trotzdem schonen sie sich erst einmal, Sir. Das ist eine ärztliche Anweisung. Halten sie das Bein ruhig, lassen sie von einem Sanitäter täglich den Verband wechseln und nehmen sie ihr Penicillin. Schließlich wollen wir nicht, dass der Kratzer sich entzündet."
"Also gut, Herr Doktor, überzeugt. Ich fliege eh mit dem Flugzeug nach England zurück und melde mich dort gleich beim Standortlazarett in Aldbourne."
Der Lieutenant Colonel nickt schicksalsergeben, schreibt eine Überweisung heraus und ich humple mit einer Krücke aus seinem Büro. Vicky schreibe ich lieber nichts davon, sonst regt sie sich nur unnötig auf. Die Narbe kann ich ihr immer noch erklären, wenn ich nach Hause komme.

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M26 Pershing kämpfen sich am Kasserine-Pass vorwärts


25.04.1947: Das Shogunat schickt uns erneut einen Unterhändler mit einem Friedensangebot. MacArthur schreibt mir ein paar Tage später einen längeren Brief, in dem er mir die Vorkommnisse schildert.

"... Da es sich um einen der hochrangigen Generäle handelt, haben ihn meine Jungs zu mir ins Hauptquartier verfrachten lassen. Nicht das es besonders luxuriös gewesen wäre. Gestunken hat die Gegend wie der Teufel. Warum die Leute hier menschlichen Kot als Reisdünger verwenden, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Der elendige Gestank legt sich auf unsere Körper wie eine zweite Haut. Ich beneide Sie richtig, J.R., dass Sie sich im schönen Europa aufhalten. Dort ist wenigstens alles adrett und ordentlich. Die Chinesen müssen das erst noch lernen.
Nun auf alle Fälle wurde General Sato Kenryo zu mir gebracht und verbeugte sich steif mit diesem steinern Gesichtsausdruck, der es so schwer macht, irgendeine menschliche Regung in diesem Offizier zu entdecken. Dann überreichte er mir ein Schriftstück in dem man uns wieder ein Friedensangebot mit weitreichenden Gebietsabtretungen unterbreitet, jedoch darauf besteht, dass wir uns von den Heimatinseln des Kaiserreichs zurück zögen. Im Gegenzug spielte ich dem Hurensohn eine Botschaft von Kaiser Hirohito auf Film vor, der die Angehörigen des Shogunats erneut auffordert, sich dem kaiserlichen Willen zu unterwerfen und vor unseren Streitkräften die Waffen zus trecken. Während der Vorführung springt der gelbe Bastard auf und lässt eine Flut wüstester Beschimpfungen vom Stapel. Fast schon habe ich geglaubt, er würde sein Schwert aus der Scheide reißen und damit herumfuchteln wollen. Dann stürmt er mit seiner Begleitung aus dem Raum und ich ließ ihn, wie es sich für einen Unterhändler geziemt, ziehen.
Die Übersetzungen des Dolmetschers waren im Anschluss übrigens sehr aufschlussreich. Offenbar haben die Mitglieder des Shogunats ihren Generälen und Untergebenen erzählt, dass wir den Kaiser beim Einmarsch in Tokio getötet und einen Doppelgänger auf den Thron gesetzt hätten. Nun, das erklärt uns einiges. Auch warum sich die japanischen Soldaten immer noch so bereitwillig für ihrer verbrecherische Offiziersclique schlagen. Diese glauben wohl mittlerweile selbst an die Lüge, die sie ihren Männern erzählt haben. Auf alle Fälle lasse ich dies auch dem japanischen Kaiser mitteilen. ..."


Soweit Fieldmarshall MacArthur zu der Situation, die doch erhebliches Licht auf die Angelegenheit unserer Gegner in Fernost wirft. Jetzt wissen wir, dass es wohl ein Kampf bis zum bitteren Ende werden wird. Seufzend lege ich den Brief auf Seite und denke an all die Menschenleben, die es noch kosten wird, diese Verbrecher zur Strecke zu bringen.

Forschungsergebnisse des Monats April 1947 (übermittelt von BuTech Washington)
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
11.04.mechanisierte Division Modell 47Mausser Werke---
11.04.---Dynamit NobelFortschr. Fabrik für künstliche Materialien


Mai
5.05.1947: Casablanca fällt in unsere Hand. Damit war der Vormarsch in Nordafrika wie gewohnt schnell und hat auch nicht all zu viele Verluste erfordert. Die Hauptarmee des Vichy-Regimes wurde eingekesselt und vernichtet. Nun sind nur noch Reste auf der Flucht vor den siegverwöhnten Jungs von Field Marshall Bradley.

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10.05.1947: In Fernost geht der Krieg weiter und wir mussten nach Indochina vorrücken. Beim ersten Angriff auf Hanoi fällt General Walker 'Bulldog' an der Spitze seiner Panzerkolonnen. Um die Stadt und das Umland entbrennt ein erbitterter Kampf.

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19.05.1947: Der Krieg ist eher noch als eine Niederschlagung von Banditenaufständen zu bezeichnen. Nur in Vietnam und in Nordafrika finden noch Kämpfe statt. Die zahllosen japanisch besetzten Inseln im Pazifik stellen jedoch ein wirkliches Problem dar.
28.05.1947: In Europa zeichnet sich eine bedrohliche Entwicklung ab: Der Eiserne Vorhang! Zum Schutz der freien Länder in Europa und auch in Fernost entschließe ich mich, weitere Landbefestigungen in Auftrag zu geben. Die Sowjetunion zieht massive Truppen an ihren Grenzen zusammen um einen sogenannten 'anitkapitalistischen Schutzwall' zu gründen. Sämtliche Verhandlungen und diplomatischen Versuche, die Sowjetunion an einer Teilnahme bei den Vereinten Nationen zu überreden, werden von Stalin kategorisch abgelehnt. Dabei wird der Weltöffentlichkeit verkündet, dass wir uns nur an den Ländern bereichern wollen, und diese gnadenlos ausbeuten. Die von uns immer wieder durchgeführten Hilfslieferungen zur Beseitigung der Kriegsschäden in Europa zeigen jedoch ein anderes Bild und stellen die Aussagen der Sowjetunion als das hin, was sie in Wirklichkeit sind: Propaganda.

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Eiserner Vorhang in Osteuropa...
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... und in China.


31.05.1947: Die Ausbildung der mittlerweile auf Divisionsstärke angewachsenen ehemaligen Soldaten und Offizieren der Wehrmacht in Aldbourne macht große Fortschritte. Zuerst war es für die Deutschen eher ungewöhnlich, Unterrichtsstunden in Demokratie zu erhalten. Doch jetzt zeigen sich bei manchen schon die ersten Ansätze von Kritik am amerikanischen System mit Vorschlägen, wie man es besser machen könnte. Da gleichzeitig in Deutschland bereits eine Kommission tagt, die über das zukünftige Aussehen einer Demokratie beraten sowie über eine grundlegende Verfassung, scheuen wir uns nicht, den aktuellen Stand hier in Aldbourne mitzuteilen. Dazu lassen wir es auch zu, dass die allmählich wieder erscheinenden deutschen Zeitungen hier im Lager erhältlich sind.
Schwierigkeiten gibt es immer noch mit der Sprache. Auch mit der umliegenden Bevölkerung gibt es immer wieder Reibereien. Nur langsam scheinen sich die Engländer an die Deutschen hier zu gewöhnen. Aber wenigstens, so die Einheimischen, wären diese nicht so verdammte Schürzenjäger wie unsere G.I.'s, als sie hier stationiert waren. Viel Ausgang haben die Soldaten nicht. Dafür können sie zweimal im Jahr 10 Tage Urlaub in ihrer Heimat beantragen. Viele, vor allem diejenigen, die im Kriege alles verloren haben, nehmen das nicht in Anspruch. Trotzdem bin ich zuversichtlich, bis zum Ende des Jahres Teile unserer europäischen Divisionen an der Grenze zur Sowjetunion mit den hier Ausgebildeten zu verstärken.
Am meisten genieße ich zur Zeit die wöchentlichen Planspiele in den Offizierskasinos. Wir gehen nahezu jede Schlacht durch, die bisher geschlagen wurde. Dabei verwundert es immer wieder, wie die ehemals deutschen Offiziere und Generäle gnadenlose ihre eigenen Versäumnisse und Fehler eingestehen. Und noch gnadenlos die ihrer Führung anprangern. So wird mir immer ein Ausspruch eines ehemaligen Generalstabsoffiziers in Erinnerung bleiben:
"Wir hätten im Frühjahr 1942 beginnen müssen, die Russen in den besetzten Gebieten unterstützen, ihnen persönliche Freiheiten gewähren, sowie die Ausbeutung der Gebiete durch die Parteibonzen stoppen müssen. Dann wäre dieses ganze Partisanenproblem in sich selbst zusammengebrochen und wir hätten diese Zehntausende von Soldaten an anderer Stelle besser einsetzen können."
"Und warum haben sie es dann nicht getan?", fragte ich.
"War mit der Führung nicht zu machen. Keine Chance. Blödsinniges Gelaber vom Untermenschen. Die in Berlin hätten mal sehen sollen, wie die Russen um ihre Heimat gekämpft haben. Die waren genauso gut wie wir und dabei viel schlechter ausgerüstet - zumindest am Anfang."
"Es ist immer ein Problem der Führung, nicht?"
"Ja natürlich." Der vormalige deutsche Oberstleutnant schaut mich verblüfft an. "Die Führung muss erkennen, was Richtig ist und was getan werden muss."
"Aber wenn diese Führung dies nicht tut? Ja sogar darauf besteht, ihr unvernünftiges Handeln trotz besserem Wissens fortzusetzen?"
"Dann müssen Leute mit einem Gefühl für Anstand und Verantwortung zum Schutze des eigenen Vaterlandes die Führung beseitigen."
"Ach, sie meinen so, wie es Stauffenberg, Treskow, Beck und andere versucht haben?"
Mir antwortet verblüfftes Schweigen und ich drehe mich um und trete durch die Tür. Hinter mir bricht eine angeregte Diskussion aus. Wer hätte das vor einem Jahr noch gedacht. Beim Verlassen des Raumes fällt mir Heinz Guderian auf, der mich nachdenklich anstarrt.

Juni
6.06.1947: Da in Afrika die britischen und französischen Kolonialtruppen die Einheiten der Vichy-Regierung gut im Griff haben, ziehe ich General Bradley mit seinen Jungs wieder nach Mitteleuropa ab.
22.06.1947: Nach schweren Kämpfen ziehen sich die Japaner geschlagen aus Hanoi zurück und unsere Truppen marschieren vorwärts. Nur noch wenige Provinzen in Indochina sind in der Kontrolle der Japaner. Ihr Oberkommando flieht nach Singapur. Nach kurzem Anruf bei General MacArthur schlägt mir dieser vor, Singapur mit Hilfe der Navy und dem Marinecorps einzunehmen. Ich teile dem Marineminister, Admiral Nimitz, den Vorschlag des 5-Sterne-Generals mit. Dieser willigt ein und informiert den CINCPAC, Admiral King.
24.06.1947: Die Fortschritte bei der Rückeroberung der unzähligen japanisch besetzten Inseln gestalten sich als zäh und langwierig. Viele Inseln haben gar keine Besatzung mehr, da diese bereits bei dem verzweifelten Kampf des Shogunats an anderer Stelle eingesetzt wurden. So müssen unsere Jungs mit den Schiffen anlanden, nicht wissend was sie erwartet. Dann tagelange Märsche durch Sümpfe und Dschungel um vermeintliche Verteidiger aufzuspüren. Wenn es dann zum Feindkontakt kommt, sind die Kämpfe blutig und hart. Nur wenige Gefangene werden dabei gemacht, die japanischen Soldaten haben immer noch die Angewohnheit, gemäß ihres Bushido-Kodex bis zum Tod zu kämpfen. Dabei zögern sie das Unvermeidliche jedoch nur hinaus. Unsere Soldaten sind über diesen Starrsinn verärgert - Mitleid haben sie mit diesen Leuten keines mehr, die ihnen nur noch mehr Blut und Tod abtrotzen. Trotz verschärften Apellen der Führung kommt es immer wieder zu Gefangenenerschießungen. Wenn überhaupt Gefangene gemacht werden.

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Mühsam quälen sich unsere Männer über die vom Dschungel überwucherten Inseln, um versprengte japanische Verbände zu stellen.


Forschungsergebnisse des Monats Juni 1947 (übermittelt von BuTech Washington)
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
06.06.Fortschr. Fabrik für synth. MaterialienDynamit NobelModerne Fabrik für synth. Materialien
12.06.North American F-86 Sabre (Begleitjäger)North American AviationVerbesserter Turbojet-Mehrzweckjäger
22.06.Fairchild C-119J Flying Boxcar (Transportflugzeug)Kelly Johnson Skunk Works---
22.06.---Texas Oil CompanyModerne Hydrierwerke


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1947 - III. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 23. Januar 2011 14:27

Juli
5.07.1947: Präsident Truman bestellt mich wieder einmal nach Washington, um an einer Besprechung der Stabschefs teilzunehmen. Dabei unterstreicht er die Bedeutung der einzelnen Kommandeure Eisenhower und MacArthur sowie der Admirale Nimitz und King. Ich sitze herum wie ein Unbeteiligter Zuschauer. Als Eisenhower meinen Einsatz bei der Bereinigung des Vichy-Konfliktes loben will, winkt Truman nur ab und wechselt das Thema. Danke, Mr. President, denke ich mir, der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen.
8.07.1947: Im Pentagon wickle ich wieder meine gewohnte Arbeit an den Forschungsprojekten ab. Der Präsident ist mir mittlerweile echt egal geworden. Sogar Vicky bemerkt, dass ich zu hause einfach den Fernsehkanal wechsle, wenn irgendeine Ansage oder Pressekonferenz aus dem Weißen Haus kommt.
"Es tut mir Leid, Schatz, dass Mr. Truman Deine Arbeit nicht zu würdigen weiß."
"Lass uns von etwas anderem Reden. Solange ich weiter mein Versprechen unserem Präsidenten gegenüber einhalten kann, ist mir alles Recht."
Das Lächeln auf dem Gesicht meiner Frau sagt alles. Dann schalte ich den Fernseher aus und wir begeben uns zu Bett.
27.07.1947: Robert P. Patterson der Verteidigungsminister stirbt bei einem Flugzeugabsturz. Er war einer der engsten Vertrauten von Präsident Truman und gehörte ebenfalls zum Kreis meiner Gegner. Ich bedauere trotzdem, dass er auf dies Weise aus dem Leben scheiden muss.
30.07.1947: Nach Teilnahme an den Trauerfeierlichkeiten fliege ich in den Pazifik, um mir selbst ein Bild der Lage zu machen. MacArthur begrüßt mich herzlich, nur sein Wachhund Willoughby schaut, als ob er in eine sauere Zitrone gebissen hätte. Ich grinse ihn nur an und bin froh, wieder aus Washington entkommen zu sein. Befreit atme ich auf und stürze mich zusammen mit MacArthur's Stab auf die vielfältigen Aufgaben.

Forschungsergebnisse des Monats Juli 1947 (übermittelt von BuTech Washington)
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
11.07.Integrierte AngriffsdoktrinCurtis LeMay---
11.07.---Henry ArnoldDoktrin für offensive Angriffsformation
26.07.Einfache PolymereStandard Oil of CaliforniaVerbesserte Polymere
29.07.Gebirgsjäger Modell 47HASAGFallschirmjäger Modell 47
Sonstiges:
15.07.Das Forschungsteam Opel verliert einen Laborplatz
27.07.Robert P. Patterson, Staatssekretär im Verteidigungsministerium, stirbt bei einem Flugzeugabsturz


August
1.08.1947: Während einer Lagebesprechung kommen wir auch auf die aktuelle Entwicklung in Afrika zurück. Und da kommt eine Überraschung, die uns wirklich ungläubig staunen lässt. Liberia, der kleine afrikanische Staat, der seine Existens den Vereinigten Staaten verdankt, marschiert mit seinen Divisionen los und nimmt Vichy-Frankreich Gebiete ab, die praktisch sein Territorium verdreifachen. Also zeigt sich, dass der Austausch unseres Wissens in Sachen moderner Infanterietaktiken offenbar Früchte trägt.
9.08.1947: Aus Paris erreicht mich ein Telegramm von Präsident de Gaulle, in dem er mir mitteilt, dass die Feindseligkeiten mit der abtrünnigen Vichy-Regierung beendet seien. Marschall Petain hat kapituliert und die verbliebenen Gebiete der Kontrolle der Republik Frankreich unterstellt. Somit ist die Resolution der Vereinten Nationen erfüllt und die Grande Nation wieder vereinigt. Auch erhalte ich eine Einladung für mich in meine Frau für nächstes Jahr zu den Feiern des Jahrestages der französischen Revolution am 14. Juli. Ich bin mir sicher, dass Vicky darüber begeistert und unser Kind dann auch alt genug für eine Reise nach Paris ist.
13.08.1947: Offenbar lassen die Briten sich Zeit und bewegen sich kaum Richtung Singabpur, während wir uns immer noch mit dem Inselspringen aufhalten müssen.
26.08.1947: Der Vormarsch der Briten Richtung Singapur beginnt endlich. Ich besichtige derweil die Fortschritte in den chinesischen Provinzen, die ich zur Verteidigung gegen einen eventuellen Angriff der Sowjetunion vorbereiten lasse. Allerdings begehe ich nicht den Fehler der Franzosen, ein starres Festungswerk wie die Maginot-Linie zu verrichten. Vielmehr sind es vorbereitete Stellungen, die den Rückzug der Truppen erlauben. Da ich durchaus bereit sind, schwierig zu durchquerende Gebiete wie die Wüste Gobi zu opfern, kann ich mich auf eine flexible Verteidigung konzentrieren. Die Sowjets dagegen müssen dann ihren ganzen Nachschub über schmale Straßen verfrachten, die wir leicht mit unserer Luftwaffe kontrollieren können.

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Insel für Insel fällt in unsere Hand


Forschungsergebnisse des Monats August 1947 (übermittelt von BuTech Washington)
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
13.08.Moderne HydrierwerkeTexas Oil CompanyFortschrittliche Materialforschung
26.08.TrägerkriegsführungsdoktrinChester W. NimitzTrägergruppendoktrin
29.08.Doktrin für offensive JägerformationHenry ArnoldUmkreisverteidigungsdoktrin


September
15.09.1947: Wir entlassen das von uns besetzte Marokko in die Unabhängigkeit. Zuvor wurde diese Angelegenheit mit General de Gaulle besprochen. Dazu flog Präsident Truman persönlich nach Paris, um den französischen Staatspräsidenten davon zu überzeugen, dass das Zeitalter der Übersee-Kolonien der Vergangenheit angehören müsse. Gut, dass wir wenigstens in dieser Hinsicht einer Meinung sind.
28.09.1947: der Angriff der Briten auf Singapur macht gute Fortschritte. Was immer noch von der japanischen Flotte übrig sein mag, liegt dort vor Anker. Unsere Experten sind der Meinung, dass Admiral King mit seinen beiden Trägern Saratoga und Lexington ausreichend sein müssen, die Blockade der Hafenstadt aufrecht zu erhalten. Japan muss unter schwerem Ressourcenmangel leiden und könnte mit Sicherheit die schweren Schiffe nicht alle ausreichend mit Treibstoff versorgen, geschweige denn die gefrässigen Flugzeugträger. Mir persönlich sind das Alles ein bisschen zuviel: "muss" und "hätte" und "können". Aber Truman hat meine Vollmachten ziemlich beschnitten und so kann ich mich gar nicht einmischen. Außerdem habe ich sowieso vollstes Vertrauen zu Admiral Nimitz als Staatssekretär des Marineministeriums.

Forschungsergebnisse des Monats September 1947 (übermittelt von BuTech Washington)
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
22.09.Moderne Fabrik für synth. MaterialienDynamit NobelModerne Landwirtschaftsproduktion


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1947 - IV. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 23. Januar 2011 14:28

Oktober
3.10.1947: Singapur fällt zurück in die Hand der Briten! In letzter Sekunde gelingt es der japanischen Flotte in voller Stärke den Hafen zu verlassen und die offene See erreichen. Hier im Hauptquartier herrscht volle Aufregung. Wo bleibt Admiral King mit seinen Schiffen? Ich fluche zwischen zusammen gepressten Zähnen. Jetzt hätten wir sie endlich am Wickel, könnten ein für alle mal ihre Möglichkeiten zur operativen Kriegsführung vernichten. Wäre nur noch Halsey mit seinem Flottenverband hier... er hat die neuesten Träger... King führt nur die Lexington und die Saratoga mit sich... zwei zuverlässige, aber betagte Schiffe.

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USS Saratoga

5.10.1947: King versucht verzweifelt mit Hilfe von Aufklärungsflugzeugen die japanische Flotte aufzuspüren. Der Aufklärer von der USS Tennessee kann aufgrund eines Katapultproblemes nur verspätet abheben. Wir alle fragen uns, wie das passieren konnte... und welchen Hafen in der südpazifischen Inselwelt die Japaner anlaufen wollen?
Als der Flieger endlich abhebt, ist es schon zu spät für diesen Tag. King entschließt sich trotzdem, den ablaufenden Japanern genau in dieser Richtung zu folgen. Die anderen Aufklärer meldeten kein Ergebnis - so kann die Flotte des Shogunats nur Richtung Westen steuern.
Da Admiral King lediglich 21 Schiffe aufweist, senden wir sofort Verstärkung durch einen gemischten Verband aus Kreuzern und Zerstörern. Jetzt ist es nur eine Frage ob unsere Streitmacht stark genug ist, die Japaner aufzuhalten. Aus den zentralen Karolinen bewegt sich Admiral Halsey's Verband aus modernsten Trägern Richtung Singapur, aber es ist zweifelhaft, ob dieser Rechzeitig eintreffen kann.
19.10.1947. Tage später ist es soweit: ein Langstreckenaufklärer aus Hong Kong entdeckt die flüchtende japanische Flotte. Kurz darauf melden unsere U-Boote ebenfalls Kontakt. King bleibt nichts anderes übrig. Er lässt seine Träger in den Wind drehen und befiehlt den Start. Nach Abschluss dieses Manövers heben die Staffeln der Lexington und der Saratoga eine nach der anderen ab. Zuerst die Torpedobomber und dann die Sturzkampfbomber, schlussendlich die Jäger. Teile davon sichern den Luftraum über den Trägern. Jetzt kann, nein darf nichts mehr schief gehen. Im Hauptquartier in Hong Kong verfoglen wir atemlos die einkommenden Funkmeldungen, die Anspannung ist förmlich im ganzen Raum zu spüren.
Da - durch das schwere statische Rauschen hören wir die Torpedoflieger der Saratoga eine Kontaktmeldung... eins... zwei... drei japanische Träger befinden sich unter ihnen, von Schlachtschiffen und schweren Kreuzern begleitet. Es dringt die Zahl von 68 Schiffen über den Äther. Wir halten den Atem an. King besitzt nur 33 Schiffe, davon sind nur zwei Flugzeugräger der Lexington-Klasse und ebenfalls die ältesten noch im Dienst befindlichen Schlachtschiffe unserer Flotte. Zwar mit modernstem Radar, Feuerleitanlagen und Luftabwehrgeschützen ausgestattet. Aber die Übermacht unseres Gegners lässt uns den Atem anhalten. Kann das gut gehen?
Da dringt ein verstümmeltes "Going in..." über den Funkkanal. Verzweifelt bemüht sich unser Funker um einen besseren Kontatk. Da reisst dieser komplett ab. Jetzt gilt es Ruhe zu bewahren. Ich halte es kaum noch aus, fange das auf- und ablaufen an, während MacArthur wild auf seiner Pfeife kaut. Dann legt er den Funker die Hand auf die Schulter und sagt nur: "Jetzt lassen sie sich mal Zeit, mein Sohn, und wenden sie das an, was sie gelernt haben. Ich weiß, dass sie den Empfang wieder herstellen können."
Wie durch ein Wunder dringt durch das Rauschen auch tatsächlich wieder etwas ein. Die Saratoga ruft mehrfach ihr Torpedofliegergeschwader. Keine Reaktion. Immer und immer wieder ruft der Funker des Trägers das Rufzeichen der Staffel. Wir sehen uns betreten an.
Mittlerweile mussten die Torpedoflugzeuge der Lexington kehrt machen. Sie haben den Rand ihrer Einsatzreichweite erreicht. Da meldet der Captain der Staffel:
"Unzählige Schaumspuren und eine Rauchfahne auf 270 - wir drehen ein."
Die Lexington befiehlt dem Captain sofort zum Träger zum Auftanken zurückzukehren. Die Antwort ist trotzig:
"Hören sie mal... da unten sind japanische Träger und wir haben scharfe Aaale unter dem Bauch. Wenn wir die loshaben, schaffen wir das auch zurück. Notfalls schwimmen wir ein paar Meter. Over und aus." und dann nur noch "Gold Leader an all - gehen sie zum Angriff - Ziel der brennende Träger."
Einer der Träger brennt? Haben die Flugzeuge der Saratoga doch einen wenn auch geringen Erfolg verbuchen können? Die nächsten Minuten können wir hautnahe erleben, was der ersten Torpedostaffel passiert sein muss. Zerojäger befinden sich über den japanischen Trägern und greifen die Dauntless im Zielanflug an.
"Eine hinter mir... verdammt... Torpedo ausklinken ... Mensch worauf wartest Du ... AAAAAAAH .... steige aus... steige aus...." Unterbrochen wird das ganze von dem entfernten Krachen von Maschinenkanonen, dann eine gewaltige Explosion. Stille. MacArthur atmet schwer.
"Mein Gott, diese tapferen Jungs..."
Wieder empfangen wir Funksprüche einer unserer Staffeln. Das müssen die Sturzkampfbomber sein. Sie fliegen hoch über einer dünnen Wokendecke. Und dann kommt eine unglaubliche Meldung über Funk:
"Rot Leader an alle - die Indianer setzen zum Landen an - offenbar wollen sie auftanken... drauf Jungs..."
Wir springen auf, können es nicht fassen. Der japanische Admiral hat sich entschlossen, seine Jäger aufzutanken, jetzt, gerade jetzt während unsere Sturzkampfbomber eintreffen. Das könnte der Sieg sein... das MUSS der Sieg sein. Ich spüre wie mein Herz im Hals schlägt, lausche wie gebannt mit MacArthur vor dem Funkgerät, wo die Meldungen im Sekundentakt hereinkommen.
"Rot Leader, ich beginne Angriff!"
"Treffer, Horridoh!"
"Sie brennt, sie brennt!"
"Mein Gott, abdrehen, abdrehen, sie explodiert!"
"Oh mein Gott, oh mein allmächtiger Gott... was für ein herrlicher Anblick."
"Das war es Jungs, unser Treibstoff geht zur Neige... ab nach Hause. Gut gemacht!"
Wir fallen uns gegenseitig um den Hals. Es ist geschafft.

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Das Ende der Akagi (Gemälde von R.G.Smith)

19.10.1947: Der Sieg von Admiral King ist unglaublich. Mit zwei total veralteten Trägern ist es ihm gelungen, der japanischen Flotte eine vernichtende Niederlage einzubringen. Zwar haben auch die Angriffsschwadronen der Japaner unsere Flotte gefunden, wurden die Lexington und die Saratoga leicht beschädigt und auf der Oklahoma sowie der Tennesee schlugen Torpedos ein, aber das ist im Vergleich zu den Verlusten der Japaner zweitrangig. Einzig der schwere Kreuzer USS Louisville musste aufgegeben werden und sinkt nach vier Stunden. Die Japaner hingegen verloren die Schlachtshiffe Nagat, Mutsu und Yamashiro sowie die Träger Akagi, Amagi und Kaga!
Die Presse in den Vereinigten Staaten ist voll des Lobes über Admiral King und seine Jungs. Die Verluste der Torpedoflieger waren schwer, die Staffel der Saratoga wurde sogar komplett vernichtet. Dagegen haben die Sturzkampfbomber die Entscheidung gebracht. Posthum erhalten die Staffelführer der Torpedoflieger die Tapferkeitsmedaille. Fieldmarshall MacArthur schickt Admiral King umgehend ein Glückwunschtelegram, spricht vom Edlen des Waffenhandwerks.

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Forschungsergebnisse des Monats Oktober 1947 (übermittelt von BuTech Washington)
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
16.10.UmkreisverteidigungsdoktrinHenry Arnold---
16.10.---Newport news ShipbuildingModerner Flugzeugträger


November
19.11.1947. Diesmal ist es Halsey, der die Japaner über den Pazifik jagt und weitere 6 Schwere Kreuzer versenkt!!! Bei der Schlacht in der Celebessee sinken die japanischen Großkampfschiffe Kongo, Izumo, Furutaka, Nachi, Asama, und Takao. Nur die hereinbrechende Nacht verhindert weitere Verluste. Fast könnem einen die Japaner leid tun. Man fühlt sich, als würde man auf einem am Boden liegenden Gegner eintreten. Immer wieder stoßen unsere Trägerflugzeuge in den nächsten Tagen auf die flüchtenden Japaner, die mit letzter Kraft die Insel Palau ansteuern.

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Dezember
05.12.1947: Die japanische Flotte liegt im Hafen von Palau vor Anker. Noch einmal ein verzweifelter Vorstoss den tödlichen Griff der amerikanischen Flotten um die Insel zu brechen. Dabei verlieren die Japaner den Schlachtkreuzer Haruna und den schweren Kreuzer Kago. Wir stehen vor dem letzten Gebiet, dass das Shogunat noch unter seiner Kontrolle weiß.
12.12.1947: Erneuter Ausbruchsversuch von kleineren Einheiten. Fast mit Todesverachtung und ohne jegliche Aussicht auf Erfolg laufen die Transportschiffe und Zerstörer aus dem Hafen von Palau, während die Artillerie der Marineinfanterie die Kaianlagen unter Feuer nimmt. Ausnahmslos sinken die japanischen Schiffe entweder durch eigene Hand oder dem vernichtendem Feuer unserer Schlachtschiffe. Jegliche Aufforderung zur Kapitulation wird abgelehnt. Das ist keine Kriegführung mehr - dass ist das Abschlachten von Männern, die sich dem Tode geweiht glauben.
19.12.1947: Ich stehe früh am Morgen auf und nachdem ich mich geduscht und rasiert habe, begebe ich mich auf den Weg zur Offiziersmesse. Als ich das Gebäude verlasse, sehe ich Soldaten, die sich wie die Irren aufführen, ihre Kopfbedeckungen hoch in die Luft werfen und sich gegenseitig umarmen oder auf die Schulter klopfen. Ich halte einen vorbeistürmenden Sergeant an und frage was los sei. Dieser grüßt und verfällt in Grundstellung, aber zittert dabei am ganzen Körper. Er brüllt gegen den Lärm an: "Ja haben sie es nicht gehört, Sir? Die Japse haben kapituliert - das Shogunat hat sich dem Willen des Kaisers unterworfen."
Ich starre den Mann nur an, der noch einmal grüßt und dann jubelnd weiter rennt. In meinen Kopf jagen sich die Gedanken und ganz langsam formt sich in mir eines klar heraus.
"Es ist Frieden.... Ich kann endlich nach Hause..." und dann durchfährt es mich wie ein Schlag: Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende.
22.12.1947: Aber noch ist es nicht so weit. Zuerst muss ich mich darum kümmern, dass Korea und Singapur in die Unabhängigkeit entlassen werden. Und danach erschaffen wir in Indochina die Volksrepublik Vietnam. Die offizielle Kapitulation sieht mich kurz darauf neben Field Marshall Douglas MacArthur an Bord der USS MIssouri, wo der Vertreter des Shogunats sich bedingungslos unterwirft. Über 6 Jahre Krieg liegen hinter uns. 6 Jahre voller Anstrengung, unzähliger Toter und unsäglichem menschlichen Leid. Tief in meinem Inneren weiß ich jedoch, dass diese Freude verfrüht ist. Noch ist es nicht vorbei... und meine Gedanken schweifen zurück zum Weihnachtsfest 1943. Während alles jubelt auf der USS Missouri blicke ich grimmig.

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Forschungsergebnisse des Monats Dezember 1947 (übermittelt von BuTech Washington)
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
19.12.HalbleitertechnikIBM---
19.12.---Wernher von BraunBallistische Rakete
29.12.Republic F-84E Thunderjet (Mehrzweckjäger)North American AviationVerbesserter Turbojet-Abfangjäger


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1948 - I. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 23. Januar 2011 14:28

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A Hard Achieved Victory


Januar
1.01.1948: Field Marshal MacArthur kommt während der Neujahrsfeier bei mir vorbei. Als er mir die Hand schüttelt und die Besten Wünsche zum Neuen Jahr ausspricht, blickt er mich ernst an.
"J.R., ich muss nach Tokio, das wissen sie doch?"
"Ja, General, Sir, ich werde sie begleiten."
"Sie wissen von dem Versprechen, dass ich dem Kaiser gegeben habe?"
"Ja, Sir, ich habe davon gehört."
"Truman wird uns die Hölle heiß machen."
"Das macht nichts, Sir, ich habe gehört, sie ist eh schon am zufrieren."
Ganz gegen seiner Art haut mir MacArthur auf die Schulter.
"Mein Gott, J.R. - man soll zwar den Namen des Allmächtigen nicht missbrauchen - aber sie sind mir schon einer..."
Ich sage nichts und blicke den Befehlshaber der U.S. Army nur ernst an. Denn was er und ich jetzt vorhaben, kann uns beide den Kopf kosten. Und wenn nicht das, dann zumindest den Job.
5.01.1948: Ich stehe in voller Dress-Uniform mit allen meinen Orden und gezogenen Säbel im Hof des kaiserlichen Palastes in Tokio und fühle mich verdammt unbehaglich. Mit mir eine Ehrenwache der U.S. - Marines, sowie eine Musikkapelle. Vor uns stehen MacArthur und Kaiser Hirohito sowie mehrere Vertreter japanischer Parteien. Mir als General fällt die Obliegenheit zu, die Ehrenwache zu befehligen, die Fieldmarshall MacArthur bei der Zeremonie benötigt. Es wird sich wieder und wieder verbeugt. Dann ein großes Dokument auf einem Lacktischchen ausgebreitet, das zuerst General MacArthur unterzeichnet und dann Kaiser Hirohito höchstpersönlich. Dann tritt unser Befehlshaber an ein Pult und beginnt seine Rede.
"Eure Hoheit, wie ich vor fast vier Jahr nach der blutigen Tragödie bei Osaka hier Einzug gehalten habe, habe ich ihnen unter vier Augen versprochen, dass wir nicht gekommen sind, um zu Bestrafen, sondern nur unser Recht einzufordern. Das Anrecht auf Wiederherstellung unserer Ehre, unseres Ansehens, welches der Angriff des Kaiserreichs auf Pearl Harbor schwer beschädigt hatte. Die vielen Toten, die der nachfolgende Krieg nicht nur unter meinen Landsleuten, sondern auch unter der Bevölkerung Japans verursacht hat, bedauern wir alle zutiefst.
Sie haben mir damals zugesagt, dass sie ihr Bestes tun werden, dass Japan niemals wieder den Weg einer offensiven Macht gehen wird, sondern all seine Kraft und seinen Mut dafür einsetzt, mit den Vereinigten Staaten zusammen den Frieden und die Freiheit in der Welt zu garantieren. Sie haben ihr Versprechen vier lange Jahre gehalten und uns dabei unterstützt, die verbrecherische Clique von Offizieren, die sich selbst das Shogunat genannt hat, zu eliminieren und die überlebenden Soldaten ihrer Armeen nach Hause zu bringen. Damit sind die Ehre und das Ansehen der Vereinigten Staaten wieder hergestellt."
Der Befehlshaber unserer Truppen im Pazifik macht eine kleine Pause und verbeugt sich vor dem Kaiser, dann fährt er fort mit seiner Rede.
"Aus diesem Grunde sehe ich, Douglas MacArthur, Fieldmarshall der United States Army und Oberbefehlshaber der Landstreitkräfte im pazifischen Raum, mich auch an mein Versprechen gebunden, dass ich eurer Hoheit gegeben habe. Von diesem Tage an soll nach dem Beschluss des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen in New York und nach dem Willen des Allmächtigen Gottes die Republik Japan ihren Sitz unter den freien Völkern der Welt einnehmen."
MacArthur tritt vom Pult zurück, macht eine strikte militärische 90° Wendung und blickt mich an.
"General, holen sie unsere Flagge ein."
Ich schnappe von Parade Rest in Grundstellung und meine Stimme hallt laut über den Hof des kaiserlichen Palastes.
"Honourguard... ATTENTION!"
"Order... ARMS!"
"Flag Security Detail... Forward... MARCH!"
Eine Abteilung von vier Marines bewegen sich zum Flaggenmast auf den alle Augen gerichtet sind. Der Fähnrich führt die Männer mit leisen Kommandos, bis sie am Flaggenmast Aufstellung genommen haben. Alle Blicke sind der Flagge zugewendet und ich drehe mich zur Truppe und befehle:
"Parade... REST!"
Die Soldaten rühren durch, stehen aber absolut unbeweglich.
"Sound Retreat!"
Worauf ein Trompeter das Signal zum Einholen der Flagge spielt.

Beim letzten Ton führe ich eine perfekte 180° Wendung durch und lasse die Ehrenformation stillstehen und die Waffen präsentieren.
"Honourguard... ATTENTION!"
"Present... ARMS!"
Dabei reisse ich meinen Säbel hoch, dass die Klinge genau vor meinen Augen steht, die Hand auf Höhe meines Kinns. Die Marines präsentieren ihre M1 Garand Gewehre und die Musikkapelle beginnt, feierlich die Nationalhymne zu spielen. Die Soldaten am Flaggenmast holen langsam die Fahne ein. Während MacArthur seinen militärischen Gruß entbietet, verbeugen sich alle Japaner einschließlich des Kaisers tiefer, als ich es jemals zuvor gesehen habe.

Die Musik verklingt und die Flagge ist ordnungsgemäß eingeholt und abgenommen, befindet sich noch in den Händen der Fahnenabteilung.
"Order... ARMS!"
Ich senke meinen Säbel und die Waffen werden mit einem krachenden Laut wieder an die Schulter genommen. Jetzt beginnen die Soldaten am Flaggenmast ordnungsgemäß nach streng festgelegtem Protokoll unsere Fahne zu einem Dreieck zusammenzufalten, dabei spielt die Kapelle "America The Beautiful".

"Flag Security Detail - Back in formation!"
Der Fähnrich führt die Männer zurück. Als sie die vorgesehene Position erreicht haben, höre ich den Fähnrich sein "Turn about" befehlen. Dann kommt von mir wieder der Befehl.
"Japanese Flag Detail ... Forward March!"
Drei japanische Soldaten mit dem Abzeichen des Kaiserhauses am Revers betreten den Hof, in ihren Händen ein weißes Tuch mit blutrotem Fleck. Als sie den Flaggenmast erreichen erteile ich nur den Befehl:
"Present ... ARMS!"
Dann beginnt unsere Kapelle die neue japanische Nationalhymne zu spielen, während sich langsam die Fahne entfaltet und von der Freiheit Japans nach annähernd vier Jahren Besatzungszeit kündet.


Als die gesamte Zeremonie beendet ist, tritt Kaiser Hirohito vor MacArthur und verbeugt sich noch einmal tief, während über unseren Köpfen die Flagge weithin sichtbar im Wind flattert.
"Ich danke ihnen, General, sie erweisen meinem Land und mir eine große Ehre. Japan wird ihnen das niemals vergessen."
Selbst hier im Palast kann man den Jubel der Zehntausende von Japaner hören, die sich vor diesem versammelt haben. Als ich die Ehrenformation abrücken lasse, ist es wie ein Triumphzug durch Menschen, die vor Freude lachen, weinen und Hochrufe ausstoßen. Und doch ist es seltsam. Denn während wir uns mit unseren perfekt heraus geputzten Uniformen die Straße entlang bewegen und die Militärkapelle nur den Takt schlägt, verbeugen sich alle Japaner, an denen wir direkt vorbeikommen tief und setzen erst hinter uns ihren Jubel fort. Wer immer von den Jungs in der Kompanie bis jetzt noch einen Zweifel daran hatte, das Richtige getan zu haben, wird vom Gegenteil überzeugt. Das erste mal seit unendlich vielen Jahren können sich Amerikaner in Japan wirklich willkommen fühlen. Das spüre ich tief im Inneren. Das es zu Hause anders gesehen werden mag, ist mir klar. In diesem Moment kümmert es mich und die Männer hinter mir nur einen Dreck.
6.01.1948 Mein Flugzeug setzt am Washington National auf. Ich habe den Befehl mich sofort im Weißen Haus zu melden. Aber Vicky und Eleanor erwarten mich am Flughafen, genauso wie ihre Eltern. Überhaupt ist der ganze Flughafen ein Fahnenmeer. In der Maschine waren auch viele andere Soldaten, die heimkehren, und so waten wir durch ein Meer von Rot-Weiß-Blau. Ich küsse meine Frau leidenschaftlich mitten vor versammelter Menge, doch als meine Schwiegermutter mir meine Tochter entgegen hält, die ein zaghaftes "Pappa" von sich lässt und mich scheu anlächelt ist es um meine Selbstbeherrschung gesehen. In all dem Trubel bilden wir nicht die einzige Gruppe von Menschen, die sich fest umarmen. Über mein Gesicht laufen haltlos Tränen. Endlich bin ich wieder Daheim.
Schon beim Verlassen des Flughafens fallen mir an den Zeitungskiosken die Schlagzeilen auf. Die seriösen Blätter titeln noch Begriffe wie Großzügigkeit und Milde. Die Washington Post sticht mir jedoch ins Auge: "War For Nothing?" (Krieg für Nichts?) Es ist mir jedoch egal. Vor dem Gebäude muss ich schon wieder Abschied von meiner Familie nehmen. Ein Wagen erwartet mich und bringt mich direkt ins Weiße Hause.
Dort angekommen werde ich von einem Agenten des Secret Service umgehend ins Oval Office geführt, wo sich zu meiner Verwunderung nur der Präsident befindet, mit einem Stapel Zeitungen auf seinem Schreibtisch. Ich trete ein und führe einen perfekten Gruß aus.
"General Giffonsteen, Mr. President!", höre ich den Leibwächter murmeln.
Dann verlässt der Secret Service-Mann den Raum. Truman blickt unwirsch auf und nickt - ich nehme die Hand wieder herunter. Dann steht er auf, schüttelt eine Zeitung vor meinen Augen.
"Haben Sie das gelesen? Haben Sie das? 'MacArthur nach Alaska', 'Krieg ohne Belohnung', 'Wo bleibt die Rache für Pearl Harbor?' - und das sind noch die angenehmenen Schlagzeilen. In einigen Zeitungen des mittleren Westens will man sie beide hängen sehen."
"Mr. President, unter den gegebenen Umständen..."
"Umstände, Umstände... wissen sie, was dieses Jahr ist? Wissen sie das?"
"Ja, Sir, Präsidentschaftswahlen."
"Sehen sie? Und da kommen sie und dieser Möchtegernkönig vom Pazifik daher..."
Das kann ich dann doch nicht auf MacArthur sitzen lassen, meine Augen blitzen zornig auf.
"Sir, MacArthur hat nur das Richtige...", weiter komme ich nicht, da Truman wieder explodiert, sich richtig in Rage redet.
"Richtig, sagen sie? Richtig? Wiederholen sie das noch einmal. Oder nein besser nicht. Können sie mir sagen, was ich jetzt tun soll? Können sie das?"
"Nun, Sir, deswegen bin ich hier."
Langsam lange ich in meine Brusttasche und hole das Papier mit dieser allmächtigen Vollmacht heraus.
"Sie brauchen ein Opfer - nehmen sie nicht MacArthur - nehmen sie mich. Der Krieg ist vorbei und ich bin gekommen, ihnen das hier zurückzubringen."
Truman starrt mich fassungslos an - und schüttelt dann zu meiner Verwunderung den Kopf.
"Sie denken tatsächlich, dass das alles bereinigt? Denken sie das? Ja?"
Er geht um den Schreibtisch herum und lässt sich wieder in den Sessel plumpsen. Natürlich nicht, ohne mir den Zettel aus der Hand zu reißen.
"Ihr Militärs... alles geht bei euch um Ehre und Anstand... aber so läuft der Hase nicht, mein Lieber. Wenn es nach mir ginge würde ich sie und MacArthur nach Grönland zum Robben zählen schicken. Aber das kann ich nicht. Mir sind nämlich die Hände gebunden..."
"Ich verstehe nicht, Sir?"
"Nun, ihr kleiner, mieser Trick mit den Vereinten Nationen - MacArthur's dämliche Rede. Die ganze Welt jubelt uns zu. Und natürlich kriegt unsere Bevölkerung das mit. Wissen sie, wie morgen die Schlagzeilen lauten werden? Oder besser heute - denn die verdammten Europäer sind uns ja ein paar Stunden voraus."
"Sir? Nein, Sir...", verwirrt blicke ich den Präsidenten direkt ins Gesicht, höre auf, auf einem imaginären Punkt hinter seinem Kopf zu starren.
"'Die Welt verbeugt sich vor der Großmut Amerikas!' so die London Times, oder Le Monde in Paris: "Amerika! Das Fanal der Freiheit!". Und hier, La Repubblica in Rom: "Amerika, wir lieben Dich!" Diese Italiener - immer zuviel Gefühl. Sie und MacArthur sind gottverdammte Helden der Weltöffentlichkeit. Sie reisen morgen sofort weiter zu den Vereinten Nationen. Man will sie dort sehen, will sie auf die Vereinten Nationen vereidigen."
"Aber ich bin Offizier..."
"Papperlapapp - ab morgen werden sie Generalstabschef der Vereinten Nationen sein. Aber sie schulden mir was, hören sie? Sie schulden mir was... Und ich habe noch immer alle Schulden eingefordert, darauf können sie sich verlassen!"
Ich höre mich nur noch "Ja, Sir" murmeln und bevor ich mich versehe, stehe ich wieder im Flur. Das muss ich wohl erst noch verdauen.
7.01.1948: Wenigstens konnte ich mit meiner Familie einen Abend verbringen. Am nächsten Morgen steige ich in das Flugzeug nach New York, wo mich am die Vertreter der freien Nationen der Welt mit donnerndem Applaus begrüßen. Ich kann gar nicht sagen, wie viele Hände ich schütteln muss, wie viele Leute mir begeistert auf die Schultern klopfen. Der Generalsekretär hält eine lange Ansprache über Soldaten, die noch wissen für was sie kämpfen und redet von einem Beispiel für die Zukunft der Menschheit. Dann werde ich nach vorne gerufen und auf die Verfassung der Vereinten Nationen vereidigt. Noch immer wie betäubt, betrete ich das Rednerpult, blicke in Hunderte von Augenpaaren, die mich anstarren. Was erwarten die jetzt von mir. Ich kann doch keine Rede halten?
"Verehrter Generalsekretär, meine verehrten anwesenden Regierungsvertreter der freien Länder dieser Erde. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Noch vor wenigen Tagen befand ich mich mitten in einem Krieg. Und jetzt soll ich zu ihnen sprechen, wobei ich in meinem Herzen doch nur den unendlichen Wunsch nach Frieden verspüre. Ich danke ihnen, danke für das mir entgegen gebrachte Vertrauen. Und verspreche ihnen, mein Bestes zu geben, um den Frieden in der Welt zu bewahren. Danke."
Damit verlasse ich das Podium, während donnernder Applaus mich umspült und ich fast wie in Trance wieder Hände schütteln muss. Ist das der Rausch der Macht, frage ich mich? Ist das die Droge, die Diktatoren hervorbringt?
15.01.1948: Ich bin zurück in meinem Büro im Pentagon. Gott sei Dank hat sich diese Illusion von Macht noch am gleichen Tag als Papiertiger entpuppt. Es ist ein Ehrentitel. Denn die Vereinten Nationen haben keine eigenen Truppen. Falls jedoch jemals Einheiten von Ländern dieser Institution zur Verfügung gestellt werden, dann werde ich deren Oberbefehlshaber sein. Aber jetzt bin ich erst einmal nur ein Lieutenant General der Armee der Vereinigten Staaten von Amerika in seinem kärglich eingerichteten Büro im Pentagon.
Hier hat sich einiges an Arbeit angesammelt. Fasziniert lese ich Berichte über die neuen Flugzeugträger der Kitty-Hawk-Klasse, die sogar über die Option eines Nuklearantriebs verfügen sollen. Ein kurzes Telefonat mit BuShips und ich informiere sie, dass sofort zwei Serien mit je 6 Trägern in Auftrag geben werden sollen. Bis Ende 1950 werden wir die 12 modernsten Flugzeugträger der Welt besitzen, Militärgeräte im Werte von Milliarden von US-$, die täglich Unsummen an Steuergeldern verbrauchen. Noch ein Anruf bei BuAir und die Produktion der neuesten Mehrzweckjäger mit Turbinenstrahltriebwerken ist angeordnet.
Dann verlasse ich das Büro für zwei Wochen Urlaub. Meine Belohnung sozusagen - in Wahrheit will man nur, dass sich die Öffentlichkeit über mich und MacArthur beruhigt. Also nimmt man mich aus der Schusslinie. Ich jedoch freue mich wie ein kleiner Junge, als ich auf der Farm meiner Schwiegereltern bei Richmond ankomme. Trotz der kalten Witterung wirble ich mit Vicky durch den Schnee und atme tief den Duft ihres Haares und ihres dezenten Parfums ein. Drei Tage später machen wir uns auf nach New York, um Mrs. Roosevelt ihr Patenkind zu zeigen. Und da erfahren wir dann die traurige Nachricht, dass Toto zu Weihnachten eingeschlafen ist. Seit zwei Jahren habe ich den kleinen Kerl nicht mehr gesehen. Jetzt fühlt es sich an, wie wenn die Heimat unvollständig ist. Wie wenn mir der Krieg etwas unwiederbringliches geraubt hätte. Und damit meine ich nicht nur einen kleinen Hund.

Forschungsergebnisse des Monats Januar 1948 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
Abgeschlossenes Projekt
Forschungsteam
Neues Projekt
15.01.Flugzeugträger der Kitty-Hawk-KlasseNewport News Shipbuilding---
15.01.---Norfolk Naval YardModerner Zerstörer
15.01.Northrop P79-A Flying Ram (Abfangjäger)Kelly-Johnson-Skunk WorksTurbojet-Trägerstaffel
18.01.Fortgeschrittene MaterialforschungTexas Oil Company---
18.01.---Otto HahnFrühes Atomkraftwerk


Februar
25.02.1948: In all dem Trubel habe ich ganz vergessen, mich um die Gesetzesvorlage für die Umstellung unserer Armee zu einer Berufsarmee zu bemühen. Das muss ich jetzt nachholen. Doch während ich in Washington eine Tour durch verschiedene Büros von Senatoren mache, bekommt meine Frau auf der kleinen Plantage ihrer Eltern einen unaufhörlichen Besuch von Reportern, die mehr über mich wissen wollen. Dabei werden unangenehme Fragen gestellt und Victoria füllte sich sehr unbehaglich. So berichtet sie mir eines Tages von einem Besuch von zwei Reportern der Los Angeles Times.
"Guten Tag, Mrs. Griffonsteen - wir möchten uns recht herzlich bedanken, dass sie uns empfangen, um ein paar Fragen über sie und ihren Mann zu beantworten."
"Aber das mache ich doch gerne. Darf ich ihnen denn etwas anbieten?"
"Nein, danke, Mrs. Griffonsteen"
Bevor sich die Herren jedoch wehren konnten, wird von meiner Schwiegermutter Kaffee und Kuchen serviert.
"Der Kuchen ist wirklich ausgezeichnet, Ma'am. Selbst gebacken?"
"Ist das jetzt schon eine Frage für ihren Arikel? Ja, das ist Blaubeerkuchen. Das Rezept stammt von Mrs. Roosevelt."
Die Reporter lachen beide höflich, schauen sich dann kurz an und fahren fort.
"Mrs. Griffonsteen, ihr Mann ist ja jetzt sozusagen ein richtiger Held. Was halten sie davon?"
"Wissen sie, ich habe meinen Mann geheiratet, weil er ein lieber und netter Bursche ist und ich mich schrecklich in ihn verliebt habe. Das er auch tapfer und aufrecht sein kann, ist da nur selbstverständlich."
"Man munkelt, sie waren selbst bei der Armee?"
"Ja, ich bin 1940 in das WAAC eingetreten, dass ab 1942 zum WAC umbenannt wurde."
"Das ist ja interessant - welchen Dienstgrad haben sie denn?"
"Ich bin Captain der Reserve. Und eigentlich immer noch die Sekretärin meines Mannes. Nur mittlerweile sehr mit häuslichen Angelegenheiten beschäftigt"
Meine Frau lächelt und von draußen hört man das Lachen eines spielenden Kindes.
"Das heißt, sie haben mit ihm während des Krieges auch in Übersee gedient?"
"Ja, wir waren beide in Europa. Als ich dann schwanger wurde, kehrte ich in die Heimat zurück."
"Präsident Roosevelt hat sie ausgezeichnet?"
"Ja...", Vicky zögert etwas, "ja, ich habe den Silver Star erhalten."
"Das ist eine Tapferkeitsauszeichnung, Mrs. Griffonsteen. Laut unseren Unterlagen sind sie die erste weibliche Armeeangehörige, die wegen Tapferkeit ausgezeichnet worden war. Waren sie denn in Kämpfe verwickelt."
Wiederum nickt Vicky zögernd, fast widerwillig, ihre Augen leicht umwölkt von schrecklichen Erinnerungen..
"Ja, nach der Landung in Frankreich wurden mein Mann und ich in ein Panzergefecht verwickelt. Entschuldigen sie, aber darüber möchte ich nicht sprechen."
Die Reporter warfen sich wieder einen kurzen Blick zu, während Ihre Stifte über das Papier fliegen. Die ersten Sonnenstrahlen als Anbeginn wärmerer Tage fallen durch das große Fenster zur Veranda und tauchen den Raum in ein goldenes Licht.
"Später war ihr Mann maßgeblich bei der Einnahme des Reichstags beteiligt?"
"Nein, nicht des Reichstages - er befand sich in Berlin an der Front, als die 54. die Reichskanzlei stürmte. Einer deren Soldaten hisste das Sternenbanner über den deutschen Reichstag, während mein Mann dem Führerbunker gegenüber lag."
"So hat ihr Mann also die Leiche Hitlers gesehen?"
"Oder das, was von ihr übrig war. Hitler hat sich erschossen und war danach von seinen SS-Leuten verbrannt worden."
"Hätten sie es denn begrüsst, wenn ihr Mann ihn lebend gefangen nehmen hätte können?"
"Wissen sie, ich habe mich oft gefragt, ob es wirklich gut gewesen wäre. Dieser Hitler war kein Wahnsinniger. Er war ein Mensch, dem es gelingen konnte, mit Reden andere zu faszinieren und zu begeistern. Wir hätten ihm in Nürnberg nur eine Bühne für einen großen Abgang geboten. Und danach bei der Vollstreckung des Todesurteils einen Märtyrer für die ewig Gestrigen aus ihm gemacht. Nein, nein, ich denke es ist besser so, wie es geschehen ist. Er hat sich davon geschlichen wie ein Feigling. Und das sagt mehr über seinen Charakter aus, als alle Prozesse, die man wegen seiner Taten geführt hat."
Wieder fliegen die Stifte über das Papier, einer der Reporter nimmt einen Schluck aus der Kaffeetasse. Meine Frau schenkt sofort nach, als sie bemerkt, dass diese fast leer ist.
"Mrs. Griffonsteen, es geht ein Gerücht um, dass Präsident Roosevelt ihrem Mann erhebliche Vollmachten verliehen hat. Vollmachten, die er als gewählter Präsident niemals hätte ausstellen dürfen?"
"Mein Mann hat vom Präsidenten die Vollmachten bekommen, General Eisenhower und General MacArthur zu unterstützen, so gut er es vermochte. Das hat er getan. Schließlich haben wir den Krieg gewonnen, oder?"
"Trotzdem geht das Gerücht um, ihr Mann hätte seine Befugnisse teilweise grob überschritten und den Präsidenten hintergangen."
"Präsident Roosevelt war ein großer Mann. Weder ich noch mein Mann hätten irgend etwas getan, was sein Ansehen beschmutzt. Und noch weniger hätten wir ihn hintergangen." Die Augen meiner Frau fangen das Blitzen an - ein untrügliches Zeichen, dass sich Ärger in ihr zusammenbraut.
"Das heißt, der Präsident war über jeden der Schritte ihres Mannes informiert?"
"Sofern es Zeit und Lage zuließen? Natürlich. Ansonsten wurde er unmittelbar danach informiert."
"Das heißt also, sie haben auch ohne Einwilligung des Präsidenten Erlasse und Befehle ausgestellt und erst danach dessen Erlaubnis eingeholt?"
"Wir haben niemals etwas ohne dem Wissen unseres Präsidenten getan und er konnte sich voll auf uns verlassen."
Victorias Augen müssen in dem Moment schon zornig gefunkelt haben. Aber die Reporter der Los Angeles Times kannten meine Frau nicht. Sie schienen sich auf den Punkt zu fixieren und steuerten geradewegs in den Sturm.
"Aber dennoch kam es zu Handlungen, von denen der Präsident erst hinterher erfuhr?"
Meine Frau explodierte.
"Natürlich kam es zu Handlungen im Krieg, von denen man erst hinterher erfuhr. Oder meinen sie vielleicht, man kann den Präsidenten vor der Abgabe eines Schusses erst um Erlaubnis fragen, während um einen herum die Kugeln einschlagen? Reden sie doch bitte keinen Schwachsinn! Soldaten sterben, werden zerfetzt, zerrissen und verbrennen, kochen in ihrem eigenem Blut und sie machen sich Gedanken über Befehlswege?"
Victoria war aufgesprungen, Fäuste in die Seite gestemmt. Wenn sie so vor mir stünde, würde ich ohne Nachdenken in Deckung springen. Jetzt gilt es nur noch, ihrem Zorn zu entgehen.
"Also stimmt es - ihr Mann hat teilweise ohne Wissen des Präsidenten Befehle erteilt, zu denen er keine Befugnis hatte?"
Victoria wurde entgegen ihrer sonstigen Art plötzlich ganz ruhig, ihre Stimme war kristallklar und bar jeglichen Zorns.
"Als Offiziere der Vereinigten Staaten von Amerika haben sowohl mein Mann wie ich einen Eid auf die Verfassung abgelegt und bekräftigt, unser Land sowohl vor inländischen wie ausländischen Feinden zu schützen. Vieles was mein Mann und ich im Krieg getan haben, steht noch immer unter Geheimhaltung. Und ich werde einen Teufel tun, ihnen von Sachen zu berichten, über die sie kein Recht besitzen, etwas zu erfahren. Ich bedanke mich für ihren Besuch."
"Warten sie bitte, Mrs. Griffonsteen... eine letzte Frage... Hat Mr. Roosevelt in Bezug auf ihrem Mann vielleicht die Grenzen seines Amtes überschritten?"
Das war genau der eine Punkt zuviel. Meine Frau antwortete kälter als ein Eisberg:
"Präsident Roosevelt", sie betonte dabei das Wort Präsident, "hat stets nur zum Bestens unseres Landes und seiner Bewohner gedacht und gehandelt. Er hat gedient und sein Land hat ihm alles abverlangt, mehr als seine schwächliche Gesundheit zu geben vermochte. Er starb, um Amerika in Freiheit und Recht zu erhalten, während überall auf der Welt Dunkelheit herrschte. Wie können sie es wagen, einen so ehrenhaften und aufrechten Mann nach seinem Tode so etwas zu unterstellen?... DAD? Die Herrschaften möchten gehen!"
Victoria drehte sich zum Fenster um, ohne die beiden Reporter noch eines Blickes zu würdigen, die ihr Vater nicht gerade sanft aus dem Haus warf. Nach diesem Tag wurden auf Greenlane Manor nie wieder Presseleute empfangen.

Forschungsergebnisse des Monats Februar 1948 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
Abgeschlossenes Projekt
Forschungsteam
Neues Projekt
01.02.Fallschirmjäger Modell 47HASAG---
01.02.---Henschel & SohnHalbmoderne Raketenartillerie


März
01.03.1948: Der Artikel, der in der Los Angeles Times erschien, war eher von harmloser Natur. Der Chefredakteur hatte zwei Söhne verloren, einen auf Iwo Jima und einen in der Normandie. Die beiden Reporter würden wohl so bald keine Chance mehr erhalten, einen großen Fisch an Land zu ziehen. Wie ich hörte, wechselte der eine zu einem Hollywood-Boulevardblatt und der andere beschäftigte sich in der Lokalkolumne mit Kleintierzüchtern und Hobbygärtnern.
15.03.1948: Ich fliege zu einer kurzen Visite nach England, um Sandy, mittlerweile zum Lieutenant Colonel befördert, bei der Auflösung des Lagers Aldbourne zu helfen. Die Deutschen werden zu meiner Überraschung von den Engländern teilweise herzlich verabschiedet. Wie immer, wenn sich Menschen näher kennenlernen, stellt man fest, dass der, den man eigentlich einen Feind wähnt, weder zwei Köpfe noch einen Pferdefuß besitzt. Im Gegenteil: es ist ein Mensch wie man selbst auch. Es gibt Gute, es gibt Schlechte und der größte Teil ist nur damit beschäftigt, sich sein Leben so gut es geht einzurichten.
So stehen, als die letzten Männer das Lager Aldbourne verlassen, viele Engländer am Straßenrand und winken der abfahrenden Kolonne ein letztes Lebewohl zu. Es geht zurück nach Deutschland. Dort wurden auf Truppenübungsplätzen der ehemaligen Wehrmacht, wie zum Beispiel Grafenwöhr und Baumholder, Ausbildungscamps der U.S. Army errichtet. Die deutschen Soldaten, mittlerweile 2 Divisionen an der Zahl, beginnen dort, amerikanische Truppen über den Krieg im Osten zu informieren und miteinander Manöver abzuhalten. Aus irgendwelchen obskuren Quellen war es Sandy Felter sogar gelungen, ein paar Dutzend T-34 und anderes sowjetisches Kriegsgerät aufzutreiben. Auch das wird sorgfältig studiert und zu Übungszwecken verwendet. Zuerst machen sich die amerikanischen Offiziere über die teilweise primitiven Geräte lustig. Bis die Deutschen sie aufklären, dass diese auch bei -45° C noch funktionieren würden und dass es gerade ihre simple Konstruktion war, die Feldreparaturen erstaunlich einfach werden ließen.
Schade, das ich nur eine Woche Zeit hatte. Aber wenigstens konnte ich zwei Abende mit General Guderian und anderen Offizieren verbringen. Die Diskussionen waren erfrischend und ziehen sich bis lange in die Nacht hin. Typisches Fachsimpeln alter Soldaten und Aufarbeitung alter Schlachten, die nicht mehr verändert werden können. Die deutschen Soldaten tragen übrigens eine Uniform, die sehr an das Splittertarn der Wehrmacht angelehnt ist. Besonders Wert legten sie darauf, ihre im Krieg erworbenen Auszeichnungen zu tragen. Zuerst kam es natürlich zu Reibereien zwischen ihnen und unseren G.I.'s, aber bald lernten sich die Männer besser kennen. Wenn man Männer gemeinsam zwei Wochen durch Dreck, Hitze und Kälte jagt, kommt es zwangsläufig zu Kameradschaft. Auch wenn sich das Englisch der Deutschen teilweise schauderhaft anhört, so sind doch unsere Jungs mit ihren aufgeschnappten deutschen Wortbrocken nicht besser. Was unseren Jungs imponiert, ist die tadellose Disziplin unserer ehemaligen Gegner.

Bild

Deutsche Soldaten des Projektes 'General Steuben'


Forschungsergebnisse des Monats März 1948 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
Abgeschlossenes Projekt
Forschungsteam
Neues Projekt
06.03.Moderne LandwirtschaftsproduktionDynamit Nobel---
06.03.---AradoVerbesserter Raketenabfangjäger
16.03.Zerstörer der Adams-KlasseNorfolk Naval YardHalbmoderner leichter Kreuzer


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1948 - II. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 23. Januar 2011 14:29

April
Der April 1948 eröffnet sich erst einmal mit einer überraschenden Nachricht. Als ich wieder einmal an einem Freitag spät Abends in Greenlane Manor ankomme, erwartet mich meine Frau mit diesem 'Ich-weiß-etwas'-Blick, der mich manchmal ganz schön auf die Palme treibt. Während des Abendessens verbleibt sie schweigsam wie ein Grab, nur ihre Augen glitzern und ich kriege fast keinen Bissen herunter. Schlussendlich, nachdem wir uns ins Wohnzimmer zurückgezogen haben und Eleanor friedlich schlummernd im Bett liegt, rückt sie mit dem Geheimnis heraus.
"Schatz?", kommt dieses lang gedehnte Wort als die berühmt Eröffnung ihres wohl gehüteten Geheimnisses.
"Hmmm?", brumme ich nur mit vorgetäuschtem Desinteresse, denke mir: 'Na warte, Du, was Du kannst, kann ich auch.'
"Was hälst Du eigentlich davon, wenn Eleanor einen Bruder oder eine Schwester bekommt?"
Jetzt ist es heraus. Ich weigere mich zu antworten und nehme statt dessen meine Frau fest in den Arm, halte sie minutenlang fest ohne zu sprechen. Dann blicke ihr Ihr in die Augen:
"Seit wann weißt Du es?"
"Seit heute morgen. Das heißt, eigentlich schon seit ein paar Tagen. Meine Regel war überfällig... aber heute Morgen ging ich zu Dr. Richards und er hat es mir bestätigt. Was wünscht Du dir? Einen Jungen oder ein weiteres Mädchen?"
"Das ist mir egal, solange du die Mutter bist wird es ein wunderbares Kind werden."
Mein Herz ist mit tiefer Freude erfüllt und an diesem Tag denke ich nicht nach über irgendwelche Probleme in der Welt. Alles was für mich wichtig ist, ist die Liebe meiner Frau und die Zukunft unserer Familie.
5. April: Die Umstrukturierung der kompletten U.S. Army ist nahezu abgeschlossen. Ein Ratsbeschluss der Vereinten Nationen weist auch die Vereinigten Staaten daraufhin, ihre Truppen jederzeit zur Verteidigung der Freiheit eines der Mitglieder einzusetzen.
Zum besseren Verständnis fasse ich die Aufstellungen unserer Armee, Marine und Luftwaffe gesondert zusammen. Meine Arbeit im April beschäftigte sich ausschließlich mit den Landstreitkräften, zu denen ich mit freundlicher Genehmigung von Admiral Nimitz auch die Marinetruppen rechnen darf.

U.S. Army Landstreitkräfte
Bild
USEUCOM
(United States European Command)

- Dwight D. "Ike" Eisenhower -
Typ
Kommando
mit jeweils folgenden Einheiten:
Army
Bild
1st U.S. Army
Dwight D. Eisenhower
1 HQ
4 Panzerdivisionen
4 mech. Inf.-Div.
Army
Bild
2nd U.S. Army
"Lighthorse Harry Lee"

Omar Bradley
1 HQ
4 Panzerdivisionen
4 mech. Inf.-Div.
Army
Bild
3rd U.S. Army
"Old Ironsides"

George S. Patton
1 HQ
4 Panzerdivisionen
4 mech. Inf.-Div.
Army
Bild
4th U.S. Army
"JEB Stuart"

George C. Marshall
1 HQ
4 Panzerdivisionen
4 mech. Inf.-Div.
Army
Bild
5th U.S. Army
"Shenandoah"

Leslie J. McNair
1 HQ
4 Panzerdivisionen
4 mech. Inf.-Div.
Corps
Bild
U.S. Tank Corps
4th, 5th, 6th 7th
2 Panzerdivisionen
1 mech. Inf.-Div.
Corps
Bild
U.S. Mech. Corps
1st - 16th
1 Panzerdivision
2 mech. Inf.-Div.
Corps
Bild
U.S. Mot. Inf. Corps
1st - 15th
3 Div. mot. Infanterie
Corps
Bild
U.S. Infantry Corps
1st - 11th
3 Divisionen Infanterie
Corps
Bild
U.S. Mountain Corps
4th, 5th, 6th
3 Div. Gebirgsjäger
Corps
Bild
U.S. Airborne Corps
1st, 2nd
3 Div. Marineinfanterie
Corps
Bild
U.S. Marine Corps
7th
3 Div. Marineinfanterie
Bild
USPACOM
(United States Pacific Command)

- Douglas MacArthur -
Typ
Kommando
mit jeweils folgenden Einheiten:
Army
Bild
6th U.S. Army
"Jungle Rats"

Douglas MacArthur
1 HQ
4 Panzerdivisionen
4 mech. Inf.-Div.
Corps
Bild
U.S. Tank Corps
1st, 2nd, 3rd
2 Panzerdivisionen
1 mech. Inf.-Div.
Corps
Bild
U.S. Mountain Corps
1st - 3rd, 7th - 9th
3 Div. Gebirgsjäger
Corps
Bild
U.S. National Guard
1st - 10th
3 Div. Garnisonstruppen
Corps
Bild
U.S. Marine Corps
1st - 6th, 8th - 15th
3 Div. Marineinfanterie


201 Divisionen amerikanischer Landstreitkräfte in Europa
144 Divisionen amerikanischer Landstreitkräfte im Pazifikraum

Forschungsergebnisse des Monats Arpil 1948 (übermittelt von BuTech, Washington)
Sonstiges:
07.04.Durchbruch Geheimwaffe: Luft-Kavallerie-Division


Mai
2.05.1948: Nach den Feierlichkeiten zum Tag der Arbeit fühle ich mich etwas erschlagen. Im Büro wartet auf mich der Wirtschaftsbericht mit den aktuellen Zahlen der Produktionskapazität und der vorhandenen Rohstoffe. Die Lage weist erneut aus, dass die Wirtschaftsmacht der Vereinigten Staaten ungebrochen ist. Auch das jetzt wieder in erster Linie Konsumgüter produziert werden, beeinträchtigt unsere Flotten- und Luftwaffenprojekte in keinster Weise. Das sind die aktuellen Daten der Wirtschaft aus dem Mai 1948:

Bild


Und hier sehen Sie nur einen Auszug aus der Produktionsliste, deren gesamte Länge den Rahmen hier sprengen würde. Neben den Flugzeugträgern, den neuen Strahljägern produzieren wir auch noch eine Luftflotte an Transportflugzeugen.

Bild


29.05.1948: Infiltratoren der Sowjetunion haben in Nordkorea einen Volksaufstand eingeleitet und sich von der Regierung in Seoul losgesagt. Nach nur 5 Monaten Frieden bricht wieder ein bewaffneter Konflikt aus. General MacArthur verspricht den Vereinten Nationen, das Problem schnellstmöglich zu lösen. Er bezeichnet das Ganze sarkastisch als 'Polizeiaktion'.

Forschungsergebnisse des Monats Mai 1948 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
Abgeschlossenes Projekt
Forschungsteam
Neues Projekt
04.05.Leichter Kreuzer der Worcester-KlasseNorfolk Naval YardModerner leichter Kreuzer
10.05.Halbmoderne SA RaketenartillerieHenschel & Söhne---
10.05.---
Rheinmetall
Halbmoderne Fla-Brigade
17.05.
Halbmoderne Reparatur
Kraus-Maffei
---
17.05.---Hyman RickoverUnterstützungsschiffe mit Atomantrieb
17.05.Ballistische RaketeWernher von BraunInterkontinentalrakete
21.05.TrägergruppendoktrinChester W. Nimitz---
17.05.---MANsuperschweres Eisenbahngeschütz
Sonstiges:
12.05.Durchbruch Geheimwaffe: Unterstützungsschiffe mit Atomantrieb


Juni
10.06.1948: Bei der "Polizeiaktion" in Nordkorea erwirbt Field Marshall Douglas MacArthur einen Ehrentitel als Gebirgsjäger. Ich kann mir vorstellen, dass dies den alten Haudegen doch ziemlich überraschen sollte. In Pjöngjang kommt es zu Straßenkämpfen mit kommunistischen Untergrundkämpfern. Schlussendlich gelingt es uns aber, diese aus der Stadt zurückzudrängen.
25.06.1948: Der Aufstand in Korea ist niedergeschlagen und die Republik Korea wieder vereinigt. Unsere Geheimdienstoffiziere finden bei den getöteten Aufständischen auch verdeckte russische Berater und Unterlagen, die eine Verwicklung der Sowjetunion in die Kämpfe belegen. Die Angelegenheit wird vor dem Sicherheitsrat gebracht und Moskau scharf verurteilt. Von dort kommt nur die Erwiderung, dass dies alles eine von den Amerikanern inszenierte Angelegenheit sei, um den glorreichen Staat der Werktätigen in Verruf zu bringen. Wieder greift man scharf die Vereinten Nationen an und stellt diese als eine von den Amerikanern gelenkte Einrichtung dar.
26.06.1948: In meinem Büro im Pentagon meldet sich Adolf Galland, der große deutsche Jagdflieger, um seine Dienste der Luftwaffen der freien Welt anzubieten. Herzlich begrüße ich diesen tapferen Soldaten und stelle ihm gleich dem internationalen Forschungsstab vor.
28.06.1948: Ich geniesse mit meiner Frau einen Abend im Kino, während die Schwiegereltern auf das Kind aufpassen. Howard Hawkes hat einen neuen Film mit John Wayne gedreht und Vicky weiß, wie sehr ich diesen Darsteller verehre. So nimmt sie es auf sich, diesen Western mit mir gemeinsam anzusehen und weint am Schluss ganz gerührt über den glücklichen Ausgang der Geschichte. Es wird einer der Erfolge Hollywoods im Jahr 1948: 'Red River'.



Forschungsergebnisse des Monats Juni 1948 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
Abgeschlossenes Projekt
Forschungsteam
Neues Projekt
02.06.Turbojet-TrägerstaffelKelly Johnson Skunk WorksVerbesserte Strahltriebwerksjäger FTKG
25.06.Northrop F89-D Scorpion (Abfangjäger)North American AviationVerb. Turbojet Takt. Bomber
26.06.Verbesserter RaketenabfangjägerArado---
26.06.---Adolf GallandJägerköderungsdoktrin


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1948 - III. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 23. Januar 2011 14:29

Juli
4.07.1948: Ganz Richmond ist ein Tollhaus. Der ersten Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag seit dem Ende des Krieges. Man ertrinkt in einem Meer aus Rot-Weiß-Blau und als am Abend die Sonne untergeht, steigt ein Feuerwerk über den James-River auf, während an den Ufern tausende von Menschen jubeln. Wie mancher Veteran zucke ich beim Krachen der Raketen zusammen und ich spüre auch, wie Victoria eine Schreckreaktion zeigt, als die ersten Leuchtkugeln am Himmel explodieren. Dieses Gefühl, so realisiere ich langsam, wird uns wohl ein Lebtag nicht verlassen. Trotzdem tut es der Freude keinen Abbruch. Noch niemals habe ich meine Landsleute so glücklich gesehen und sie haben auch alles Recht dazu.
10.07.1948: Wir haben gepackt und in vier Stunden geht unser Flugzeug, das uns nach New York bringt und von dort über den Atlantik nach Frankreich. Mary und Parker wollen nicht mitkommen und lieber zu hause bleiben.
"Weisst Du, Sohn, geht ruhig und erlebt ein paar schöne Tage in Europa. Und lasst die alten Leute zu hause in ihren bequemen Sesseln."
"Alles klar, Dad - trotzdem schade, dass ihr Paris nicht sehen wollt. Man nennt es ja auch die Stadt der Liebe."
Mein Schwiegervater lacht laut auf in seiner herzhaften Art: "Junge, wenn ihr zwei erstmal 35 Jahre verheiratet seid, dann braucht ihr keine spezielle Stadt mehr dafür."
So verabschieden wir uns und fliegen über den Atlantik. Mit den neuen Verkehrsflugzeugen ist der Flug der reinste Luxus.
14.07.1948: Wir stehen mit General de Gaulle auf der Ehrentribüne beim Vorbeimarsch der französischen Armee. Die Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag in Paris sind immer wieder ein Erlebnis. Mich hat es überrascht, wie viele Leute sich an Victoria und mich erinnern. Eleanor findet die ganze Parade langweilig, was bei den versammelten Franzosen die größte Erheiterung hervor ruft.
18.07.1948: Wir reisen weiter nach Deutschland. In Idar-Oberstein feiern wir ein herzliches Wiedersehen mit Sandy Felter, der bis über beide Ohren in der Arbeit mit dem Projekt 'General Steuben' steckt. Trotzdem nimmt er sich zwei Tage frei um mit uns nach Stuttgart zu reisen. Dort erwartet uns ein Abend im Haus der Rommels, der einen tiefen Eindruck auf mich hinterlässt. Am nächsten Tag reisen wir weiter zum Anstandsbesuch bei dem Oberbefehlshaber in Europa, Field Marshall Eisenhower in seinem Hauptquartier in Potsdam.
29.07.1948: Zum erstenmal seit dem Jahr 1936 trifft sich die Jugend der Welt wieder zu einem friedlichen Sportfest. In London beginnen die XIV. Olympischen Sommerspiele neuer Zeitrechnung und Victoria und ich befinden uns beide im Wembley Stadion. Eleanor haben wir mit einem Kindermädchen im Hotel zurückgelassen. Sie findet Sport auch langweilig und spielt lieber mit der neuen Puppe, die sie in Potsdam geschenkt bekommen hat.



Forschungsergebnisse des Monats Juli 1948 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
Abgeschlossenes Projekt
Forschungsteam
Neues Projekt
01.07.Halbmoderne Fla-BrigadeRheinmetallModerne statische Flugabwehr
07.07.Frühes AtomkraftwerkOtto Hahn---
07.07.---New York Naval YardModernes Schlachtschiff
13.07.Leichter Kreuzer der Galveston-KlasseNorfolk Naval YardModernes Schlachtschiff


August
20.08.1948: Es liegt wohl am Frieden. Der Sommer dieses Jahr kommt mir herrlicher und goldener vor, als in all den Jahren davor. Es ist immer noch fast unwirklich wie ruhig die Welt ihren Gang geht. In den Vereinten Nationen sind Bestrebungen im Gange, den leidgeprüftem jüdischen Volk ein neues zu hause zu geben. In Palästina soll ein neuer Staat entstehen. Noch steht dieses Gebiet unter britischem Mandat, doch finden dort bereits Kämpfe zwischen Juden und Arabern statt. Ob es gelingen wird, dieser Region Frieden zu bringen, wage ich zu bezweifeln. Seit dem Altertum scheint sich um das Land, dass die größten Weltreligionen als ihre Geburtsstätte bezeichnen, ein fortwährender Kampf abzuspielen. Ob Gott dies so gewollt hat? Ich stelle die Frage lieber nicht laut. Manche Dinge sollten besser ungesagt bleiben.
Ich persönlich habe einen längeren Urlaub beantragt und auch bewilligt bekommen. Vor September muss ich nicht mehr ins Pentagon zurück. Ich verbringe viel Zeit mit meiner Familie, bekomme aber trotzdem jede Woche in Dossier mit den neuesten Nachrichten. Nach all den Jahren genieße ich diese Auszeit. Nur wenn ich etwas über die Sowjetunion lese wird mein Gemüt düster und dann muss Victoria ihre ganze Kunst aufbringen, um mich wieder aufzumuntern.

Forschungsergebnisse des Monats August 1948 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
Abgeschlossenes Projekt
Forschungsteam
Neues Projekt
20.08.JägerköderungsdoktrinAdolf GallandLuftkampfexperimentsdoktrin


September
11.09.1948: Von der Wallstreet kommen hervorragende Neuigkeiten. Der hart erkämpfte Frieden zeigt jetzt seine ersten Auswirkungen. Durch die vielfältigen Aufbauhilfen für Europa und dem gesteigerten Konsum meiner Landsleute herrscht ein wahrer wirtschaftlicher Boom. Unsere Industrie wird durch Privatinitiativen weiter nach vorne gebracht.

Bild


17.09.1948: Der schwedische Graf Folke Bernadotte, der in Palästina zwischen jüdischen Siedlern und Arabern vermitteln soll, wird in Jerusalem von zionistischen Extremisten ermordet. Damit verlieren die Vereinten Nationen einen ihrer engagiertesten Mitarbeiter im Nahen Osten, der schon während des Zweiten Weltkrieges als Vermittler auftrat. Unsere Regierung verurteilt den terroristischen Akt. Mir ist klar, dass die Juden nach den schrecklichen Geschehnissen in Nazi-Deutschland eine eigene Heimat gründen wollen und finden bei mir auch einen Unterstützer. Nur sehe ich nicht ein, wie solch ein sinnloser Gewaltakt dazu beitragen soll.

Forschungsergebnisse des Monats September 1948 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
Abgeschlossenes Projekt
Forschungsteam
Neues Projekt
01.09.Schwerer Kreuzer der Baltimore-KlasseNew York Naval YardHalbmoderner schwerer Kreuzer
09.09.Superschweres EisenbahngeschützMAN---
09.09.---MesserschmittVerbesserter Turbojet-Strategischer Bomber
28.09.Moderne statische FlugabwehrRheinmetall---
28.09.---Krauss-MaffeiModerner Panzerspähwagen


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1948 - IV. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 23. Januar 2011 14:32

Oktober
14.10.1948: Die Beratungen bezüglich Palästina im UN-Sicherheitsrat nehmen zu. Großbritannien will der Staatsgründung nur zustimmen, wenn die Mehrheit der Länder eine Resolution verabschiedet. Man setzt 16. November als Tag der Vollversammlung fest. Zur Abstimmung steht nur ein Punkt: ob der Staat Israel ins Leben gerufen werden soll oder nicht.
Victoria ist mittlerweile hochschwanger und bewegt sich nur noch vorsichtig. Ich ziehe sie noch auf, ob sie denn plane, einen Elefanten zur Welt zu bringen. Sie lächelt nur gequält und wirft eine Zeitung nach mir. Ich entschließe mich, das Thema besser nicht mehr zur Sprache zu bringen. Als Soldat muss man immer wissen, wann es an der Zeit ist in Deckung zu gehen.

Forschungsergebnisse des Monats Oktober 1948 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
Abgeschlossenes Projekt
Forschungsteam
Neues Projekt
23.10.LuftkampfexperimentsdoktrinAdolf GallandJägerassinitiative
25.10.Schwerer Kreuzer der Des-Moines-KlasseNew York Naval YardModerner schwerer Kreuzer


November
1.11.1948: Bei Vicky haben die Wehen eingesetzt und wir bringen sie nach St. Mary's in Richmond. Unruhig tigere ich vor dem Kreissaal auf und ab, während meine Schwiegereltern offenbar die Ruhe selbst sind. Dann nach 4 Stunden ist es soweit... ein Junge kommt auf die Welt. Und 7 Minuten darauf ein Mädchen. Wir sind Eltern von Zwillingen geworden. Wie vereinbart nennen wir den Jungen Franklin... doch das Mädchen kam überraschend. Es kostete uns einige Zeit, auf einen gemeinsamen Namen zu kommen. Schlussendlich einigten wir uns auf Catherine. Ich bin unsäglich stolz aber auch besorgt. Denn Victoria ist sehr schwach nach der anstrengenden Schwangerschaft. Trotzdem lacht ihr das Glück aus den Augen. Und mein Schwiegervater ist auch stolz.
"Endlich... ein Junge, wird aber auch Zeit. Das Mädchen ist dann Bonus."
Er ist halt manchmal recht rauh, mein Schwiegervater. Aber wenn man sieht, wie er die beiden kleinen Bündel hält, dann merkt man, was für ein weiches Herz dieser große, brummende Bär doch aufweist.
3.11.1948: Präsidentschaftswahlen in den USA. Harry S. Truman kann ganz klar die Mehrheit der Wahlmännerstimmen auf sich vereinen und siegt klar vor dem republikanischen Kandidaten Thomas E. Dewey. Obwohl bei den Wählerstimmen ein weitaus knapperes Ergebnis zu erwarten war, hat das Auftreten eines dritten Kandidaten aus South Carolina, Strom Thurmond, Truman klar bevorteilt. Ich muss jedoch zugeben, dass ich das erstemal in meinem Leben die Republikaner gewählt habe. Truman wird niemals ein Präsident mit Format werden, auch wenn ich seine Vorstöße in Richtung Rassengleichberechtigung sowie die soziale Gesetzgebung gut heiße. Aber Außenpolitisch wirkt er immer wieder zögerlich und nachgiebig.

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16.11.1948 Ich befinde mich in New York. In der Vollversammlung der Vereinten Nationen kommt es zu einer dramatischen Abstimmung. Am Ende steht das Ergebnis fest: mit Zweidrittelmehrheit soll das britische Mandatsgebiet in einen jüdischen und arabischen Teil getrennt werden. Am Abend noch verkündet David ben Burion in Tel Aviv die Unabhängigkeit des Staates Israel. Das Volk ohne Heimat besitzt wieder einen eigenen Staat.
17.11.1948: Präsident Truman erkennt den neuen Staat umgehend an. Ich hingegen bin besorgt. Auf meinen Rat, mehrere Panzerdivisionen in dem Gebiet zu stationieren, reagierte er mit Ablehnung.



29.11.1948: Syrien und Ägypten erklären Israel den Krieg. Sie bezeichnen die Gründung des jüdischen Staates als eine Beleidigung der arabischen Völker und wollen die Israelis zurück ins Meer treiben. Sofort veranlasse ich Hilfslieferungen an den jungen Staat.

Forschungsergebnisse des Monats November 1948 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
Abgeschlossenes Projekt
Forschungsteam
Neues Projekt
10.11.Unterstützungsschiffe mit AtomantriebHyman Rickover---
10.11.---AradoLuft-Boden-Rakete


Dezember
15.12.1948: Der erste der neuen leichten Kreuzer der Galveston-Klasse, die USS Montpellier wird aufgestellt. Das Navyministerium gibt den Befehl aus, sämtliche alten Kreuzer der Kategorie II oder älter außer Dienst zu stellen. Treu haben die Schiffe uns im Krieg gedient, ihre Mannschaften sicher durch alle Fährnisse einer stürmischen Zeit gebracht. Jetzt verabschieden sich die Matrosen, um die neuen Schiffe in Empfang zu nehmen. In enger Zusammenarbeit mit Admiral Nimitz arbeite ich an einer kompletten Flottenumstrukturierung, die Pläne sollen bis Februar abgeschlossen werden.
Besonders schwer fällt der Abschied von den beiden Trägern USS Saratoga und USS Lexington, die vor etwas mehr als einem Jahr diesen großen Erfolg in der Indonesischen See gefeiert haben. Tausende von Menschen stehen am Kai, als die beiden Großschiffe das letzte Mal in San Francisco anlegen. Douglas MacArthur, Chester W. Nimitz, Ernest King und ich stehen auf der Tribüne und nehmen am letzten Appell der Mannschaften teil, die bald auf die neuen Träger der Kitty-Hawk-Klasse versetzt werden sollen. Ohne das es mir bewusst ist, denke ich nur: 'Präsident Roosevelt hätte niemals nur Vertreter geschickt sondern wäre selbst gekommen'. Doch Truman war nicht Roosevelt.
21.12.1948: Zum Jahrestag des finalen Sieges im 2. Weltkrieg findet in Washington eine große Parade statt. Tief gerührt stehe ich auf der Tribüne, als meine Landsleute ihren tapferen Soldaten Tribut zollen, die unter soviel Mühsam und Tod für die Freiheit in der Welt gefochten haben.
25.12.1948: Ich verbringe geruhsame Weihnachten im Kreise meiner Familie. Nun ja... von geruhsam kann man nicht direkt reden. Die beiden Zwillinge halten uns ganz schön auf Trab. Am Stolzesten ist übrigens unsere kleine Eleanor, die sich von ihren kleinen Geschwisterchen kaum losreißen kann. Draußen vor dem Fenster rieselt leise der Schnee hernieder und verwandelt das Land in eine weiße Märchenwelt. Friede auf Erden... und im Nahen Osten töten sich schon wieder Menschen. Als ich darüber doch ein wenig trübsinnig werde, legt mir Victoria eine Hand auf meinen rechten Unterarm. Ich blicke sie an und lächle. Es gibt Wichtigeres auf der Welt.

Forschungsergebnisse des Monats November 1948 (übermittelt von BuTech, Washington)
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Abgeschlossenes Projekt
Forschungsteam
Neues Projekt
02.12.verbesserter Strahltriebwerksjäger FTKGKelly Johnson Skunk WorksVerbesserter Turbojet-Sturzkampfbomber
16.12.JägerassinitiativeAdolf GallandFormationskampfdoktrin
25.12.Modernes SchlachtschiffNorfolk Naval YardHalbmoderner Schlachtkreuzer


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1949 - I. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 24. Januar 2011 17:32

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A Greater Shadow


Januar
Bei der Amtseinführung des wiedergewählten Präsidenten stellt dieser sein aktuelles Kabinett vor:

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Einfluss darauf zu nehmen fiele mir im Traum nicht ein. Noch bezweifle ich, dass ich irgend etwas ändern könnte. Mr. Truman benötigt alles Mögliche aber mit Sicherheit nicht meinen Rat. Und ich bin es zufrieden. Aus dem Pentagon veranlasse ich neue Hilfslieferungen für Israel. Danach sichte ich Sandy's Berichte über das Projekt 'General Steuben'. Was mich besonders gefreut hat, waren Grußkarten zu Weihnachten von verschiedenen deutschen Persönlichkeiten, darunter auch Heinz Guderian. Alle hoffen, mich bald wieder persönlich zu sehen, doch hat mir der Präsident erst einmal sämtliche Europa-Reisen verboten. Was befürchtet er? Dass ich etwa hinter seinem Rücken Politik betreibe? Seit 1936 habe ich viel Zeit in Washington verbracht und weiß, wie der Hase mittlerweile läuft.

Forschungsergebnisse des Monats Januar 1949 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
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Neues Projekt
2. Januarschwerer Kreuzer der Leahy-KlasseNew York Naval Yard-
2. Januar-MANmoderner Jagdpanzer


Februar
1.02.1949: Zur Zeit fällt mir die Büroarbeit schwer. Unsere Zwillinge rauben uns wirklich jeden Schlaf und auch Vicky trägt dunkle Ringe unter den Augen. Trotzdem bleibt ein inneres Glücksgefühl, wenn wir vor den Wiegen stehen und auf die schlafenden kleinen Racker niederblicken. Wenn sie nur nachts ebenfalls so friedlich schlafen würden. Aber das wird sich geben. Victoria ist glücklich, dass ich ihr nicht die ganze Arbeit alleine aufhalse. Meine Bürocrew in Pentagon sieht das anders. Ich bin während der Arbeitszeit meist ein wenig mürrisch und unausgeglichen. Allerdings zeigen die meisten auch Verständnis.
Zur Zeit beschäftigen wir uns mit einem kompletten Neubauprogramm für die U.S. Navy. So werden Bauprogramme eingeleitet für
- Serienproduktion von 12 modernen schweren Kreuzern der Leahy-Klasse
- Serienproduktion von 6 modernen Schlachtschiffen
- Serienproduktion von Atom-U-Booten der Nautilus-Klasse

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Die ersten nuklearbetriebenen Kriegsschiffe der Welt: Unterseeboote der Nautilus-Klasse


28.02.1949: Stapellauf der leichten Kreuzer der Galveston-Klasse: USS Birmingham, USS Reno, USS Santa Fe, USS Denver und USS Oklahoma City
Diese bilden die Grundlage für eine komplette Umstrukturierung der U.S. Navy. Neu aufgestellt werden drei Hauptflotten:

- USN Taskforce Europe
- USN Taskforce Pacific
- USN Taskforce Chinese Sea

Jede dieser Kampfgruppen erhält:

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U.S. Navy Trägerkampfgruppe
- Modell 1950 -
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2 moderne Flugzeugträger der Kitty-Hawk-Klasse (CVA)
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1 modernes Schlachtschiff (BB)
Iowa-Class (modern.)
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2 Lenkwaffenkreuzer (CG)
Leahy-Klasse
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4 Leichte Lenkwaffenkreuzer (CGL)
Galveston-Class
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4 Lenkwaffenzerstörer (DDG)
Adams-Class


Dazu werden folgende alten Kampfgruppen aufgelöst oder umbenannt:

Taskforce Nimitz - wird umbenannt in Taskforce Europa
Taskforce King - übernimmt die Aufgaben der Taskforce Pacific
Taskforce Spruance - wird zur Taskforce Chinese Sea
Taskforce Halsey und Taskforce Burke verbleiben jeweils in Reserve zum weltweiten Einsatz.

Zwei weitere, veraltete Träger werden außer Dienst gestellt: die USS Yorktown und die USS Enterprise nehmen ihren Abschied.
Doch besteht dieser Monat nicht nur aus Arbeit. Es kommt ein neuer Film mit John Wayne in die Kinos: 'Sands of Iwo Jima'. Der ist sozusagen Pflicht für mich und so begebe ich mich ins Kino. Es ist eine Lobeshymne auf die Ruhmestaten des U.S. Marinecorps, die mit ihren zahllosen Erfolgen im Pazifik die Grundlage für unseren Sieg im Zweiten Weltkrieg gelegt haben. Victoria bleibt lieber zu Hause. Mein Interesse an einem Kriegsfilm versteht sie nicht. Und ich ehrlich gesagt auch nicht. Aber einen John-Wayne-Streifen lasse ich mir nicht entgehen.



Forschungsergebnisse des Monats Februar 1949 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
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Forschungsteam
Neues Projekt
09.02.FormationskampfdoktrinAdolf GallandHeimatverteidigungsdoktrin
12.02.North American B-66 Skywarrior (Taktischer Bomber)North American Aviationverbesserter Turbojet-Marinebomber
16.02.Commando V-100 (Panzerspähwagen)Krauss-MaffeiFortgeschrittener Hauptkampfpanzer


März
Und dann bin ich doch wieder in Deutschland. Wenn auch nur kurz: Field Marshall Eisenhower hat mir einfach befohlen zu kommen - und als braver Untergebener gehorche ich ihm natürlich. Truman schäumt zwar, hat nach einem Telefonat mit Ike allerdings nachgegeben. Mir ist es recht. Schade nur, dass Victoria noch nicht mit kann. Franklin und Catherine sind einfach noch zu klein für eine Reise über den Atlantik. Mir schlägt jedoch das Herz bis zum Hals. Endlich raus aus dem staubigen Büro und wieder zur Truppe. Erschrocken stelle ich fest, dass ich ein Soldat durch und durch geworden bin. Victoria grinst jedoch nur und meint, das wisse sie schon längst. Sie gibt mir einen Kuss und schiebt mich hinaus zur Tür, wo ein etwas verdatterter Second Lieutenant mich mit dem Wagen erwartet. Der Junge kommt frisch aus Westpoint und wurde mir als Adjutant zugewiesen. Mir fällt Sandy ein, als er mir das erste Mal begegnete. Dieser junge Mann ist ganz nervös, einen so hochgestochene Persönlichkeit wie mich begleiten zu müssen. Schwiegend sitzt er im Fahrzeug, dass uns zum Flughafen bringt.
Und dann steige ich in das Flugzeug, spüre das Rumpeln der Startbahn unter mir und wie dann diese Ruhe einsetzt, wenn die Flügel genügend Auftrieb erreicht haben, um den silbernen Vogel in den Himmel zu legen. Beruhigt lehne ich mich zurück und lausche dem Summen der Turbinen. Sekunden später bin ich eingeschlafen. Als ich ein Zupfen am Ärmel verspüre schlage ich erschrocken die Augen auf und blicke in das Gesicht meines Adjutanten.
"Sir, wir setzen zum Sinkflug auf Frankfurt an."
Verwirrt setze ich mich auf. Ich habe den ganzen Flug wie ein Baby geschlafen, jetzt allerdings fühle ich mich etwas gerädert. Militärische Maschinen sind nicht auf Luxus ausgelegt, auch wenn der Rang eines Generals natürlich gewisse Privilegien mit sich bringt. Ich blicke aus dem Fenster und sehe unter mit die Militärbasis Frankfurt am Main, sehe wie sich der Boden schnell nähert und verspüre den Ruck, als sich der silberne Vogel wieder in ein erdgebundenes Fahrzeug verwandelt. Mit fiebriger Erwartung kann ich es kaum aushalten, bis das Flugzeug zum Stillstand gekommen ist und ich es über die Gangway verlassen kann. Draußen erwartet mich ein Begrüßungskomitee in voller Montur. Ein mir unbekannter Colonel, offenbar der Vertreter von Eisenhower, Lt. Col. Sandy Felter und in einer mir gänzlich unbekannten Uniform Generaloberst Heinz Guderian. Auf seiner Schulter befindet sich eine schwarz-rot-goldene Flagge. Ich trete auf die Rollbahn und die Militärkapelle fängt das Spielen an. Wie zum Teufel hat Sandy herausgebracht, was mein liebster Marsch ist? Auf alle Fälle erklingt "The Garry Owen" und ich werde zuerst vom deutschen Offizier aufs herzlichste begrüßt, dann folgen der Colonel und zum Schluss Sandy. Gemeinsam schreiten wir die angetretene Ehrenformation aus einem Zug deutscher und amerikanischer Soldaten ab. Vor der Truppenflagge bleibe ich stehen und grüße. Die Regimentsfahne senkt sich, unsere Stars und Stripes alter Tradition zufolge jedoch nicht.



Grund für den Besuch in Deutschland ist die Aufstellung der 1. Panzerdivision 'Deutschland', Produkt des Unternehmens 'General Steuben' auf dem Truppenübungsplatz in Grafenwöhr. Kaum sind die Begrüßungsformalitäten hinter uns gebracht, begeben wir uns an Bord eines dieser neuen Hubschrauber und müssen während des ganzen Fluges brüllen, wenn wir uns unterhalten wollen. Mir ist es egal. Ich freue mich einfach, wieder in dem Land zu sein, das nicht nur die Heimat meiner Eltern ist, sondern das ich auch selbst mittlerweile lieb gewonnen habe. Ich genieße jede Minute des Fluges. In Grafenwöhr angekommen inspiziere ich mit General Guderian die Truppe und bin erstaunt, was mittlerweile daraus geworden ist. Am meisten bin ich jedoch überrascht, als der Divisionskommandeur vor mich hintritt und seine Hand an die etwas keck auf dem Kopf sitzende Schirmmütze legt.
"General Bittrich? Ich bin erstaunt und erfreut, sie zu sehen!"
"Ich auch, General Greifenstein. Es ist mir eine Ehre, ihnen meine Division vorstellen zu dürfen."
"Die Ehre ist ganz auf meiner Seite, Herr General!"
Und er hatte Recht, stolz zu sein. Es war eine tadellose Truppe, die mir präsentiert wurde. Jeder Einheit waren zwar amerikanische Verbindungsoffiziere zugewiesen, um eventuell auftretende Kommunikationsprobleme zu beseitigen, doch schon das anschließende Manöver des 7th U.S. Tank Corps zeigte, in welch hervorragendem Ausbildungsstand sich die Soldaten befanden. Zu Generalleutnant Bittrich meine ich am Ende des Manövers:
"Was denken sie? Sind die Leute bereit?"
"Man ist nie bereit für den Krieg. Dessen sind sie sich doch bewusst oder?"
"Ja, Herr General - ich hoffe immer noch auf eine friedliche Lösung. Doch Stalin zeigt sich nach wie vor nicht verhandlungsbereit und blockiert die Vereinten Nationen."
"Ich habe gehört, was in Nordkorea passiert ist. Sind die Beweise unwiderlegbar?"
"Ich habe sie selbst gesehen. Die Instrukteure der Aufständischen waren russische Spezialtruppen mit Anweisungen direkt aus Moskau."
"Das würde doch genügen, Stalin vor ein internationales Tribunal zu zerren, oder?
"Ja, normal schon - nur stehen da ca. 600 Divisionen zwischen dem Angeklagten und dem Gericht."
Beide blicken wir uns nur grimmig an. Dann hängt jeder seinen Gedanken nach.

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Forschungsergebnisse des Monats März 1949 (übermittelt von BuTech, Washington)
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26.03.Boeing B-47E StratojetMesserschmittÜberschall-Mehrzweckjäger


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1949 - II. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 24. Januar 2011 17:46

April
2.04.1949: Zurück in Washington musste ich Truman erst einmal geschlagene 4 Stunden lang berichten, wie sich denn die Lage in Deutschland entwickelt hat. Ich bin offen und aufrichtig. Immer noch sind gewaltige Kriegsschäden vorhanden, die, wie überall in Europa, unseren vollen wirtschaftlichen Einsatz erfordern. Das ganze hat natürlich den Vorteil, dass die Wirtschaft boomt. Truman besteht darauf, unsere Truppenstärke zu verringern. Dezent weise ich ihm auf die Stärke der Sowjet-Divisionen an der Grenze hin. Schlussendlich gibt er nach, weil sich auch die Stabschefs auf meine Seite schlagen. Gar nicht überzeugt zeigt er sich jedoch von der deutschen Division.
"Griffonsteen, ich weiß nicht, was sie sich denken. Aber ihnen ist klar, dass einige Leute in Europa äußerst beunruhigt sind über die Tatsache, dass es wieder deutsche Soldaten mit modernsten Waffen gibt?"
"Mr. President, dann sollten sie diesen Leuten rasch klar machen, dass sie wählen können zwischen deutschen Soldaten, die diesmal zu ihrem Schutz bereit stehen oder zwischen Rotarmisten, die ihr Land besetzen."
"Hmmm, tja, äh... nun wir werden sehen. Das wäre dann alles meine Herren."
Kaum vor der Tür kann ich nicht verhindern, dass mir ein leises "Idiot" entfährt. Der mich begleitende Stabschef der Airforce, General Arnold, tut so, als habe er nichts gehört. Trotzdem kriege ich knallrote Ohren. Ein Offizier sollte sich nicht so gehen lassen. Und immerhin war Truman auch der oberste Befehlshaber der U.S. Streitkräfte. Aber warum fühle ich mich trotzdem nicht wirklich schuldig? Weil es die Wahrheit ist, flüstert ein kleiner innerer Teufel. Und ich gebe ihm Recht.

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Die neuen leichten Kreuzer der Galveston-Klasse, hier die USS Oklahoma City (CLG-5)


5.04.1949: Die USS Oklahoma City (Galveston-Klasse) wird über den Atlantik gesandt, um die Taskforce Europe zu verstärken. Zugleich erteilt das Marineministerium die Außerdienststellung aller Schlachtschiffe der Colorado-Klasse sowie der schweren Kreuzer der New Orleans-Klasse.
30.04.1949 Die Schlachtschiffe der New-York-Klasse sowie weitere schwere Kreuzer älterer Bauart werden verschrottet.

Forschungsergebnisse des Monats April 1949 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
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Forschungsteam
Neues Projekt
02.04.HeimatverteidigungsdoktrinAdolf GallandAufklärungsflugdoktrin
08.04.Moderner JagdpanzerMAN---
08.04.---Heinz GuderianLuftkavallerie
12.04.Halbmoderner SchlachtkreuzerNew York Naval Yard---
12.04.---Robert OppenheimerWasserstoffbombe
17.04.Boden-Luft-RaketeKelly Johnson Skunk WorksÜberschall-Begleitjäger
Sonstiges:
14.04.Durchbruch Geheimwaffe: Interkontinentalbomber


Mai
1.05.1949: Heute bin ich das erste mal seit Jahren wieder auf dem Golfplatz gewesen. Doch was zuvor ein Sport gewesen war, der mich begeistert, ist nun vollkommen bedeutungslos für mich. Verstehen Sie mich nicht falsch - natürlich war ich auch total aus der Übung. Aber es lag wohl größtenteils daran, dass meine Gedanken nicht auf das Spiel konzentriert waren. Der Captain aus dem Marineministerium, mit dem ich spielte, war auch nicht viel besser als ich. Und bei der Hälfte des Platzes stellten wir fest, dass unsere Gespräche sich mehr um das Militär als um Golf drehten. Zwar haben wir dann die restlichen 9 Löcher noch absolviert, doch war die Zeit danach im Clubhaus weitaus interessanter gewesen.
Anschließend habe ich mir eine Woche Urlaub genommen und sie komplett meiner Familie gewidmet. Die Woche über befinde ich mich ja sonst immer in Washington, da die Strecke einfach zu weit zum Fahren ist. Außerdem verlangt meine Arbeit, dass ich auch öfters länger im Büro bleiben muss. Dafür mache ich normalerweise jeden Freitag Mittag Schluss und fahre dann zu meinen Liebsten. Doch jetzt ist es nicht nur ein Wochenende sondern sieben volle Tage - und alleine die morgendlichen Ausritte mit Vicky auf der Farm ihrer Eltern sind ein wunderbares Erlebnis. Die Natur erwacht und überall springt frisches, zartes Grün hervor, die Luft ist erfüllt vom Gesang der Vögel und in den frühen Morgenstunden liegen noch sanfte Nebelstreifen über den Wiesen und Feldern Virginia's. Da überrascht mich Victoria eines Tages mit einer Eröffnung, die mich fast aus dem Sattel fallen lässt.
"Schatz... könntest Du Dir eigentlich vorstellen, auch wo anders zu leben? Und wenn ja, wo?"
"Deutschland...", antworte ich wie aus der Pistole geschossen und vollkommen perplex.
"Die Kinder sollten aber schon in den Staaten aufwachsen... vielleicht in ein paar Jahren?"
Ich blicke meine Frau lange schweigend an und sie lächelt nur zurück, dieses sanfte, geheimnisvolle Lächeln, das schon immer ihre Lippen umspielte, wenn sie einen Volltreffer gelandet hat. Ich stelle fest, dass im Laufe der Jahre meine Liebe nicht geschwunden ist, im Gegenteil, sie ist gereift und erwachsen geworden. Wieder erfüllt mich dieses Gefühl von Glück und der Frage, womit ich dies alles verdient habe. Doch ich sagte es schon einmal: Wunder hinterfragt man nicht. Man nimmt sie hin und erfreut sich ihrer.
28.05.1949: Der CIA (Central Intelligence Agency), wie sich der frisch getaufte Geheimdienst unseres Landes nennt, wartet mit einem sowjetischen Überläufer auf. Der Mann hat es geschafft, den Eisernen Vorhang zu überwinden, um seine Kenntnisse uns anzubieten. Als führender Marinewissenschaftler der Roten Flotte bringt er mit sich die Pläne für das Superschwere Schlachtschiff. Sofort stürzen sich unsere Experten darauf, überwältigt allein von der schieren Größe dieses Schiffes. Dann die Ernüchterung. Es scheint, als wäre die Sowjetunion technisch Jahre zurück. So mag der Gigant auf dem ersten Blick imposant erscheinen, doch wäre er gegen Luftangriffe dermaßen anfällig, dass eine Umsetzung des Planes lächerlich erscheint. Unsere Schlachtschiffe sind darauf optimiert, eine Nahsicherung für die Trägerverbände abzugeben. Der russische Koloss stützt sich noch auf die Doktrin der schweren Geschütze. Doch was nützt mir eine 40 Seemeilen schießende Artillerie, wenn mich vorher die Trägermaschinen auf 200 Seemeilen versenkt haben?

Forschungsergebnisse des Monats Mai 1949 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
Abgeschlossenes Projekt
Forschungsteam
Neues Projekt
25.05.AufklärungsflugdoktrinAdolf GallandDoktrin für defensive Jägerformation
Sonstiges:
28.05.Pläne: Superschweres Schlachtschiff von einem Überläufer aus der Sowjetunion erhalten.


Juni
6.06.1949: In einer Vollversammlung der Vereinten Nationen erklären Jordanien und Indonesien ihre Unabhängigkeit. Die Versammlung begrüßt den Entschluss und beide Länder in den Reihen der UN. Beide versprechen, sich am friedlichen Aufbau der Zukunft zu beteiligen und akzeptieren die Statuten der freien Länder der Welt. Ich bin mit unter den ersten, die den Vertretern der neuen Mitglieder ein herzliches Willkommen aussprechen.
10.06.1949: Bestürzende Neuigkeiten aus Jordanien. In der Nacht kam es zu einem Putsch und die jordanische Regierung wurde für abgesetzt erklärt. Die neue Regierung, die sich als ein 'Komitee der Arbeiter und Bauern' entpuppt, erklärt umgehend Israel den Krieg. Nach Rücksprache mit dem Präsidenten sende ich Israel die 1. Kavalleriedivision und gewaltige Mengen an Nachschub und Waffen.
14.06.1949: Die Armee Israels hat in nur 4 Tagen Jordanien erobert und dieses annektiert. Wie sich herausstellt, waren wieder Berater aus der Sowjetunion hinter dem Putsch gestanden. Natürlich weist Moskau dies strikt von sich und behauptet, es wäre amerikanische 'Lügenpropaganda', um das Ansehen des 'Arbeiter- und Bauernstaates' in der Weltöffentlichkeit zu schädigen. Dabei ist Israel ein vollkommen unabhängiger Staat und nicht einmal mit uns verbündet. Der israelische Botschafter überbringt uns trotzdem das vorgefundene Beweismaterial. Sofort tönt Stalin, dass wir die Regierung Israels mit unseren Waffen- und Hilfslieferungen gekauft hätten. Daraufhin trete ich vor die Vollversammlung der Vereinten Nationen und frage Stalin öffentlich, ob wir ihn dann im Zweiten Weltkrieg auch gekauft hätten. Natürlich kommt aus Moskau darauf keine Antwort.

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Forschungsergebnisse des Monats Juni 1949 (übermittelt von BuTech, Washington)
Sonstiges:
14.06.atomarer Großkampfschiffsantrieb


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1949 - III. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 24. Januar 2011 18:09

Juli
18.07.1949: Die israelische Regierung verkündet die Annektion Syriens. Die Vollversammlung der vereinten Nationen macht Israel darauf aufmerksam, dass die Bevölkerung der beiden Staaten ein Selbstbestimmungsrecht in Bezug auf ihre Staaten besitzen. Die Knesset in Tel Aviv (israelisches Parlament) führt daraufhin Beratungen durch. Man kommt zum Entschluss, die Selbstbestimmung zu achten, sobald sicher gestellt ist, dass gegen den jungen jüdischen Staat keinerlei Aggressionen mehr ausgehen. Der Sicherheitsrat schlägt David ben Gurion vor, die arabische Bevölkerung der israelischen Gebiete an den Entscheidungen teilhaben zu lassen.
Aus Moskau kommt die Botschaft, dass die vom kapitalistischen System der USA und vom Weltjudentum ausgehende Bedrohung für die arbeitende Bevölkerung aller wirklich freien Staaten der Welt nicht länger toleriert werden könne. Die Antwort der Vereinten Nationen ist eine erneute Einladung an Stalin, der UN beizutreten und dem Sicherheitsrat anzugehören. Stalin erwidert wieder, dass er sich keinem Beschluss beugen könne, der von der Aggressionspolitik der USA ausginge. Er fordere ein Vetorecht im Sicherheitsrat. Bei den nachfolgenden Beratungen weise ich die Abgeordneten der UN darauf hin, dass nicht einmal die USA ein Vetorecht besäßen und freiwillig diese bei der Gründung angebotene Option ausgeschlagen hätten. Der Sicherheitsrat lehnt Stalins Forderung ab. Mit so einem Vetorecht würde die Idee der Vereinten Nationen ad absurdum geführt.

Forschungsergebnisse des Monats Juli 1949 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
Abgeschlossenes Projekt
Forschungsteam
Neues Projekt
18.07.Doktrin für defensive JägerformationAdolf GallandDoktrin für Gruppen in mehreren Flughöhen
Sonstiges:
18.07.Durchgruch Geheimwaffe: Luft-Boden-Rakete


August
Ich kann es kaum glauben, dass es schon wieder Sommer ist. Die Zeit vergeht wie im Fluge und diesmal mache ich einfach Urlaub zu hause. Fernsehen und Zeitungen lasse ich einfach mal außen vor und genieße die sonnigen Tage mit Ausflügen und ausgedehnten Spaziergängen. Wenn jemand etwas von mir will, dann weiß er mich zu finden. Im Endeffekt bin ich froh, dass die Welt auch einmal ohne mich auskommt und genieße das Zusammensein mit Menschen, denen mein ganzes Herz gehört. Ein großes Hallo gibt es am 14. August, als ein braun gebrannter Sandy Felter und seine deutsche Freundin auftauchen. Auch er hat es endlich einmal geschafft wieder nach Hause zu kommen. Ein kleines Problem gab es nur bei der Einreise des Mädchens, einen süßen braunhaarigen 'Fräulein', dass sich immer noch schwer mit unserer Sprache tut. Vicky nimmt sie gleich mal unter ihre Fittiche, während ich Sandy mein neuestes Hobby zeige, zudem mich mein Schwiegervater endlich überredet hat. Und so sieht man uns beim Fliegenfischen an einem der kleinen Creeks in der Nähe unserer Farm. Wir fangen zwar nicht viel, aber genießen die Stille und ein im Wasser gekühltes Bier. Als wir am Nachmittag dann zurückkommen, muss ich dann doch in den Supermarkt fahren. Sonst hätte der Grillabend nur aus Nudelsalat und Tomaten bestanden... es ist halt noch kein Meister vom Himmel gefallen. Dad behauptet, es läge nur daran, dass wir 'verdammten Greenhorns' einfach alle Fische verscheuchen würden.

Forschungsergebnisse des Monats August 1949 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
Abgeschlossenes Projekt
Forschungsteam
Neues Projekt
22.08.Lockheed P2V Neptune (Marinebomber)North American Aviation---
22.08.---Mausser WerkeElite mechanisierte Division


September
21.09.1949: Es ist und bleibt einfach das Jahr der Marine. Nach mehreren Tagen harter Konferenzen setze ich mich durch und veranlasse die Außerdienststellung sämtlicher U-Bootflotillen der Perch-Klasse. Dann erhät ComSubPac als erstes die neuen Unterseeboote der Nautilus-Klasse. Das versöhnt die U-Bootmänner und sie beginnen umgehend mit der Ausbildung an der neuen Waffentechnik.

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Die USS Nautilus (SSN-571) ist das erste atombetriebene U-Boot der Welt


28.09.1949: Wieder werden 6 neue leichte Kreuzer der Galveston-Klasse fertiggestellt und die Flottenstruktur noch einmal neu überarbeitet. Die Namen der neuen Schiffe sind USS Vicksburg, USS Duluth, USS Houston, USS Wilkes-Barre, USS Oklahoma City und USS Astoria.

Der Umbau der Flottenstrukturen ist weitaus umfangreicher als wir noch im Frühjahr geplant hatten. Jetzt ist die Marinedoktrin 1949 annähernd abgeschlossen und bereit zur Umsetzung:

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United States Atlantic Fleet (USLANTFLT)
CINCLANT: Fleet Admiral Chester W. Nimitz
Kampfgruppe
Admiral
Schiffe
USN TF ATLANTICAdmiral Hill2 CVA, 0 BB, 3 CG, 5 CLG, 2 DDG, 6 AP
USN TF NORTH SEAAdmiral Ghormley1 CVA, 1 CVE, 4 BB, 2 CG, 9 CLG, 1 DDG, 12 AP
USN TF BALTICFleet Admiral Nimitz2 CVA, 2 BB, 2 CG, 4 CLG, 4 DDG, 6 AP
USN COMSUBLANT-6 SSN (geplant)
USN TRANSLANT IAdmiral Andersonjeweils mit: 1 CVE, 1 BB, 1CG, 1 CLG, 1 DDG, 6 AP
Bild
United States Pacific Command (USPACOM)
CINCPAC: Fleet Admiral Ernest King
Kampfgruppe
Admiral
Schiffe
USN TF PACIFICFleet Admiral King2 CVA, 2 BB, 2 CG, 4 CLG
USN TF PANAMAAdmiral Burke2 CVA, 1 BB, 1 CG, 5 CLG, 2 DDG, 6 AP
USN TF CHINESE SEAAdmiral Spruance2 CVA, 2 BB, 2 CG, 4 CLG, 4 DDG
USN TF SOUTH PACIFICAdmiral Halsey3 CVA, 1 BB, 2 CG, 9 CLG, 3 DDG, 6 AP
USN COMSUBPACFleet Admiral English6 SSN
USN TRANSPAC I - V
5 Transportflotten
Admiral Glover
Admiral Hewitt
Admiral Oldendorff
Admiral Reeves
Admiral S. Moore
jeweils mit: 1 CVE, 1 BB, 1CG, 1 CLG, 1 DDG, 6 AP
Schiffsklassen:

CVA (Flugzeugträger), CVE (Begleitflugzeugträger), BB (Schlachtschiff), CG (Lenkwaffenkreuzer),
CLG (Leichter Lenkwaffenkreuzer), DDG (Lenkwaffenzerstörer), AP (Truppentransporter)


Das USMC (United States Marinecorps) umfasst 45 Divisionen Marineinfanterie in 15 Korps.

Die Luftstreitkräfte der U.S. Navy umfassen dabei:
2 landgestützten Gruppen Marinebombern mit je 4 Staffeln Lockheed P2V-Neptune mit North American F-86 Sabre Begleitjägern
16 Trägerstaffeln mit verbesserten Turbojet-Trägerstaffeln North American FJ Fury

Forschungsergebnisse des Monats September 1949 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
Abgeschlossenes Projekt
Forschungsteam
Neues Projekt
13.09.Doktrin für Gruppen in mehreren FlughöhenAdolf GallandFilterraumsystemdoktrin


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1949 - IV. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 24. Januar 2011 18:15

Oktober
12.101.1949: Ein Senator enthüllt das als Geheim eingestufte Projekt 'General Steuben' vor dem Kongress. Ich beiße die Zähne zusammen aber es hilft alles nichts - irgendwo in meinem Umfeld muss eine undichte Stelle sein. Truman tobt und sucht nach einem Schuldigen. Am Liebsten würde er bestimmt mich opfern, aber da ich der Verantwortliche des Unternehmens bin, kann man mir schlecht Geheimnisverrat vorwerfen. Nun muss Präsident Truman vor dem Kongress treten und die Wahrheit offenbaren: dass wir unsere Divisionen in Europa mit Verbänden aus deutschen Freiwilligen verstärkt haben, darunter Angehörige der Wehrmacht und der ehemaligen Waffen-SS. Es kommt zu einem Untersuchungsausschuss, vor dem auch ich Aussagen muss.

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Die Presse schlachtet den Skandal aus. Nur aus einer Richtung kommt erst einmal nichts und das verrät mir, wer hinter der Sache steckt. Moskau hüllt sich in Schweigen, dabei wäre doch gerade diese Enthüllung etwas für die Propaganda-Spezialisten der Sowjetunion. Nun stellt sich die Frage: Wer ist der Verräter? Und wieviel weiß er? Nicht einmal Truman ist bekannt, dass die Aufstellung als Vorbereitung eines Krieges gegen die Sowjetunion dient. Und das darf auch auf keinen Fall bekannt werden. Ohne mich schuldig zu fühlen, beginne ich Akten zu vernichten, aus denen man Rückschlüsse für die Operation 'Unthinkable' ziehen könnte. Die Weltöffentlichkeit würde es nicht verstehen. Aber der Preis der Freiheit ist manchmal auch die eigene Ehrlichkeit. Ich werde vor dem Ausschuss die wahren Gründe der Unternehmung verschleiern müssen.
18.10.1949: Der leichte Kreuzer (CA) USS Tuscon läuft vom Stapel und beginnt seinen Dienst.
20.10.1949: Der erste der neuen Superträger, die USS Kitty Hawk fährt über den Atlantik und schließt sich der baltischen Flotte unter Admiral Nimitz an. Diese Flugzeugträger fahren auch unter der Flagge der Vereinten Nationen, um Frieden und Stabilität in der Welt sicher zu stellen.

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Die USS Kitty Hawk (CVA-63) - der modernste Flugzeugträger der Welt


November
16.11.1949: Zum Thanksgiving Day gewähren die Vereinigten Staaten Österreich und Polen die Unabhängigkeit. Die polnische Regierung, die seit der Befreiung 1945 sich freiwillig dem amerikanischen Diktat gebeugt hatte, gewinnt nun ihre volle Souveränität. Notwendig war die lange Wartezeit geworden, um die Infrastruktur und die Kriegsschäden in Polen zu beseitigen. Auch wurden an der Grenze zur Sowjetunion die Verteidigungsstellungen vorbereitet, um etwaige Übergriffe der Roten Armee nach Mitteleuropa auszuschließen.
In Österreich formt sich ein neues Bundesparlament und lauscht der Rede des alten österreichischen Sozialdemokraten Karl Renner, der in einer dramatischen Ansprache daran erinnert, dass niemals wieder eine Diktatur in Wien Einzug halten dürfe.
28.11.1949: Weitere Flugzeugträger der neuesten Generation werden in Dienst gestellt: USS Bunker Hill, USS Hancock, USS Enterprise, USS Leyte und USS Kearsarge.

Forschungsergebnisse des Monats Dezember 1949 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
Abgeschlossenes Projekt
Forschungsteam
Neues Projekt
12.11.North American F-100 Super Sabre (Mehrzweckjäger)MesserschmittÜberschall-Abfangjäger
14.11.FilterraumsystemdoktrinAdolf GallandLuftreservedoktrin
20.11.InterkontinentalbomberAradoLuft-Boden-Rakete
24.11.InterkontinentalraketeWernher von Braun---
24.11.---Henschel & SohnEinfacher Satellit


Dezember
6.12.1949: Die Anhörung vor dem Ausschuss ist vorüber. Ich habe ausgesagt, was ich im Interesse meines Landes und der freien Welt vertreten konnte. Sorgfältig legte ich den Senatoren dar, dass die Ausbildung der deutschen Truppen dazu dienen sollte, die Belastung unserer Armee zu verringern und einen großen Teil unserer Jungs regelmäßig nach Hause zu schicken, die an der Grenze zur Sowjetunion die freie Welt bewachen. Als ich gerade fertig bin und aufstehen will, wirft mir ein gewisser Senator McCarthy die Frage vor die Füße, ob mir der Name Heinz Guderian etwas sagt. Also nehme ich wieder Platz. Dann kommt der Vortrag dieses Senators, der seine Mitkollegen im Ausschuss aufklärt, dass dieser General einer der führenden Offiziere der Wehrmacht gewesen sei, die für den Angriffskrieg Nazi-Deutschlands verantwortlich zeichneten. Der Vorsitzende des Ausschusses fragt mich, ob dies wahr wäre.
"Nein, Herr Vorsitzender. General Guderian wurde vor dem internationalen Tribunal in Nürnberg nicht unter Anklage gestellt. Sein Dienstgrad 1939 zeichnete ihn nicht als für die Planung des Krieges verantwortlich."
Wieder mischt sich McCarthy ein: "Aber er war doch später gegen Ende des Krieges Inspekteur der Panzertruppe?"
"Ja, Mr. Senator, das ist richtig. Ich habe ihn aus diesem Grunde auch ausgesucht, um bei der Weiterentwicklung unserer Panzertruppe behilflich zu sein."
"Sie haben also einen Nazi beschäftigt, damit er uns hilft, Panzer zu bauen?"
"Mr. McCarthy, Heinz Guderian mag ein deutscher Patriot sein, ein Nazi ist er nicht."
"Dem widerspreche ich, General Griffonsteen. Er hat Hitler aus freien Stücken gedient und stellte nach dem Krieg die Attentäter des 20. Juli als Hochverräter hin."
"Senator, Heinz Guderian war wie alle Offiziere der deutschen Wehrmacht gezwungen, einen Eid auf Hitler zu leisten. Für ihn als preußischer Offizier kam dieser Eid an erster Stelle. Er konnte in seinen Augen nicht anders handeln."
Und dann ließ dieser kleine Scheißkerl die Katze aus dem Sack.
"Stimmt es, Mr. Griffonsteen, dass sie ihm für die Zusammenarbeit die Unabhängigkeit Deutschlands als eigenständigen Staat versprochen haben?"
Verdammt, woher hatte der diese Information? Mir musste jetzt ganz schnell etwas einfallen.
"Ja, Herr Senator, ich stellte ihm und den anderen ehemaligen deutschen Offizieren die Unabhängigkeit Deutschlands in Aussicht, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt seien."
"Welche Voraussetzungen, General? Wollen sie die dem Ausschuss nicht mitteilen?"
"Die Voraussetzung, dass Deutschland nach Bestrafung aller Täter ein demokratisches System in Frieden und Freiheit garantieren kann."
"Und diesen Frieden und die Freiheit sehen sie doch erst dann gewährleistet, nachdem die Regierung der UdSSR beseitigt ist, nicht wahr? Nachem sie mit ihren Truppen ein friedliches Land angegriffen haben?"
Ich starrte den Senator an, unfähig zu antworten. Im Saal hinter mir bricht Tumult aus, Kameras blitzen auf und ich weiss, auf wen sie gerichtet sind. Reporter schreien, wollen Fragen beantwortet wissen. Vergeblich versucht der Vorsitzende des Ausschusses Ruhe herzustellen. Nichts hilft - der Saal muss von Ordnungskräften geräumt werden.
7.12.1949: Ich befinde mich zu Hause auf der Farm meiner Schwiegereltern. Ich bin vom Dienst in den Streitkräften suspendiert und befinde mich unter Hausarrest, während der Bundesstaatsanwalt die Anklage wegen Landesverrats vorbereitet. Victoria ist außer sich vor Wut, ich sitze nur wie gelähmt da. Alles wofür ich gearbeitet habe, scheint jetzt in Trümmern zu liegen. Dad legt mir nur die Hand auf die Schultern und drückt sie.
Es ist gut zu wissen, dass wenigstens die eigene Familie weiß, dass ich niemals unser Land verraten habe. In der Presse hingegen wärmt man auch die alte Geschichte mit Japan wieder auf, fragt in wie weit Fieldmarshall MacArthur auch in die Sache verwickelt ist. Wenigstens bin ich froh, dass außer Sanford T. Felter und Victoria niemand mehr die volle Tragweite dieser Geschichte kennt.
22.12.1949 Der Kongress nutzt die innenpolitische Schwäche Trumans nach dem Skandal um meine Person aus und die Marktliberalen Senatoren zwingen den Präsidenten, einen Großteil seiner Sozialprogramme zugunsten einer Steuerpolitik für Großverdiener aufzugeben.
25. Dezember: Wir feiern ein sehr stilles Weihnachten. Nachdem mehrere Reporter versucht haben, sich unbefugt Zutritt zur Farm zu verschaffen, hat der Gouverneur von Virginia angeordnet, dass Greenlane Manor von Polizeikräften bewacht wird. Man hat mich wohl nur nicht in ein Gefängnis gesteckt, weil ich ein ausgezeichneter Kriegsheld bin. Meine Familie ist zur Zeit mein einziger Trost. Victoria versucht ihr bestes um mich aufzurichten.
31.12.1949: Silvester - eng umschlungen tanze ich mit meiner Frau in unserem Wohnzimmer zu einem im Moment sehr populären Lied. Vicky legt ihren Kopf auf meine Schulter und wir geben uns ganz der melancholischen Melodie hin. So verstreichen die letzten Minuten des Jahres 1949. Uns ist nicht nach feiern zumute.



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1950 - I. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 24. Januar 2011 22:39

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To Hell or Glory


Januar
3. Januar: Die leichten Kreuzer USS Daytona, USS Portsmouth, USS Amsterdam, USS Little Rock und USS Providence gehen in Dienst.
5. Januar: Die modernen Schlachtschiffe USS Missouri, USS Wisconsin, USS New Jersey, USS Illinois, USS Kentucky und USS Montana werden den Kampfgruppen Baltic, Pacific und Chinese Sea zugewiesen.

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Judge Advocate General's Corps

31.01.1950: Das Judge Advocate General’s Corps (JAGC) besteht aus Offizieren, die als Militärjuristen Dienst tun. Die Tradition wurde 1775 von George Washington ins Leben gerufen, als er William Tudor zum obersten Richter über amerikanische Soldaten berief. So werde auch ich als Angehöriger der U.S.-Streitrkäfte vor einem Militärgericht angeklagt. Den Vorsitz wird der aufgrund meines Ranges als Generals der Chef des JAGC persönlich übernehmen. Zusätzlich werden 12 Geschworene im Range eines Generalstabsoffiziers bestellt, da es sich bei der Anklage des Verrates um ein Kapitalverbrechen handelt. Die Verhandlung findet in einem Gerichtssaal in Charlottesville, Virginia statt.
"Erheben sie sich - alle die ein Anliegen vor diesem Kriegsgericht vorzubringen haben, sollen gehört werden. Den Vorsitz hat Major General Ernest M. Brannon."
"Möchte die Regierung etwas vorbringen?"
Lt. Colonel John Jessup, Vertreter der Anklage beim JAGC erhebt sich.
"Ja, Sir, die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika klagt den hier anwesenden Joseph Richards Griffonsteen, geboren am 7. September 1911 in Kansas City, Kansas, Lieutenant General der Vereinigten Staaten von Amerika an:
des Verrats gemäß Artikel 3, Absatz 3 der Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika durch die Vorbereitung eines Angriffskrieges gegen ein Land, mit dem die Vereinigten Staaten von Amerika in Frieden koexistieren;
die Freilassung von Gefangenen ohne Genehmigung und Befehl eingeleitet zu haben;
die Weitergabe von Geheimdienstinformation an Personen, die nicht der Armee der Vereinigten Staaten angehört haben;
dem Unwürdigen Verhalten für einen Offizier der Armee der Vereinigten Staaten von Amerika gemäß Artikel 96, 116 und 134 der Kriegsgerichtsordnung der Armee der Vereinigten Staaten von Amerika."
Der Richter blickt zu mir herüber: "Ist der Beschuldigte anwesend und vertreten?"
Mein Verteidiger erhebt sich: "Ja, Euer Ehren."
"Was hat der Beklagte dem Gericht zu antworten?"
"Nicht schuldig in allen Punkten der Anklage, euer Ehren."
Getuschel bricht im Saal aus. Richter Brannon ruft sofort zur Ordnung auf.
"Ich möchte die anwesenden Personen im Zuschauerraum darauf aufmerksam machen, dass das Gericht, vor allem im Bezug auf die Schwere der Beschuldigungen, keinerlei Störungen des Prozesses dulden wird. Colonel Jessup, beginnen sie mit ihrem Eröffungsplädoyer.
Der Colonel erhebt sich und beginnt den zwölf Generalstabsoffizieren, die als Jury anwesend sind, zu beschreiben, wie ich ohne Wissens meiner Vorgesetzten im Geheimen eine Armee aufgebaut habe, um einen Angriffskrieg gegen die Sowjetunion vorzubereiten. Als er damit fertig ist erhebt sich mein Verteidiger, Major Joe Galloway, und legt dar, dass ich niemals außerhalb meiner Befugnisse und ich stets im Dienste meines Vaterlandes gehandelt habe. Danach wird die Verhandlung auf den nächsten Tag vertagt. Die Anklage muss mit mindestens zwei Zeugen beweisen, dass ich tatsächlich Verrat begonnen habe.

Forschungsergebnisse des Monats Januar 1950 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
Abgeschlossenes Projekt
Forschungsteam
Neues Projekt
07.01.LuftreservedoktrinAdolf Galland---
07.01.---Curtis LeMayNachtangriffsdoktrin


Februar
2. Februar: Es ist der dritte Tag des Prozesses und heute kommt wird ein ganz entscheidender Zeuge der Anklage aufgerufen: Heinz Guderian. Dieser betritt den Gerichtssaal mit dem gewohnt forschen Schritt und geht ohne mich anzublicken auf den Zeugenstand zu. Der Gerichtsdiener, ein farbiger Warrant Officer, fragt ihn nach seinem Namen und seiner Geburtsort, danach legt General Guderian die Hand auf die Bibel und schwört, die ganze Wahrheit zu sagen und nichts als die Wahrheit. Der Richter wendet sich ihm zu:
"General..."
"Einspruch, Euer Ehren. Herr Heinz Guderian ist kein General mehr." Jessup wieder mit seiner übereifrigen, kalten Art.
"Colonel Jessup!", der Richter blickt kalt über seine Brille hinweg, "Sie werden es dem Gericht gefälligst selbst überlassen, wie es die Zeugen anspricht, habe ich mich klar ausgedrückt?"
"Jawohl, Euer Ehren, Sir, ich bitte um Entschuldigung, Sir!"
"Gut, also General Guderian, benötigen sie einen Dolmetscher, um die Fragen hier ordnungsgemäß beantworten zu können?"
"Nein, Herr Richter, mein Englisch ist gut genug."
"Gut, General, falls sie jedoch Schwierigkeiten haben, zögern sie nicht mich anzusprechen."
"Jawohl, Euer Ehren, ich bedanke mich für ihre Freundlichkeit."
"Keine Ursache, General.", und zum Ankäger gewandt, "Ihr Zeuge, Colonel Jessup."
"Herr Guderian... stimmt es das sie den Angeklagten 1945 im Januar das erste mal gegenüberstanden?"
"Ja, Herr Oberst."
"Was hat der Angeklagte von ihnen gewollt, Herr Guderian?"
"Nun er ersuchte mich, ihm bei der Ausbildung seiner Truppen zu helfen."
"Was haben sie ihm geantwortet?"
"Das ich niemals gegen mein Vaterland arbeiten würde."
"Was war ihre damalige Position?"
"Ich war Kriegsgefangener der Vereinigten Staaten von Amerika."
Ich schlucke schwer. Ich kenne Heinz Guderian gut. Ein aufrechter Mann, dem viel an der Wahrheit gelegen ist. Dabei kann ich mich kaum noch an den vollen Wortlaut unseres Gespräches vom Januar 45 erinnern.
"Herr Guderian, hat ihnen der Angeklagte ein Angebot gemacht?"
"Ja, Herr Oberst."
"Und?"
Guderian blickt verständnislos, während im Gerichtssaal leises Gelächter ausbricht, das sofort vom Richter unterbunden wird. Jessup erweitert leicht gereizt seine Frage.
"Welches Angebot war das?"
"Er bot mir an, meinem Land wieder seine Unabhängigkeit zu gewähren."
"Welche Bedingungen setzte er voraus?"
"Das wir auf die Gebiete von Ostpreußen und Schlesien verzichten müssten."
"Was noch?"
Jetzt kommt es, denke ich deprimiert.
"Das der Frieden gesichert sein müsse."
Ich sehe Guderian überrascht an - immer noch keine Regung im Gesicht des alten Haudegens, noch blickt er in meine Richtung.
"Herr Guderian, ich mache sie darauf aufmerksam, dass sie unter Eid stehen. Hat er ihnen noch irgendwelche Bedingungen genannt?"
"Nein, Herr Oberst."
"Er hat nicht gesagt, dass zuvor die Sowjetunion besiegt werden müsse?"
Joe Galloway springt auf die Füße: "Einspruch, Euer Ehren, der Ankläger legt dem Zeugen Worte in den Mund."
"Stattgegeben!"
"Euer Ehren...!", Jessup versucht zu protestieren.
"Ich sagte stattgegeben, Jessup, fahren sie fort."
"Lassen sie mich die Frage anders formulieren, Herr Guderian. Hat der Angeklagte die Sowjetunion erwähnt?"
"Ja, das hat er." Guderin nickt bestimmt.
"Was hat er darüber gesagt?"
"Dass er keinen Krieg mit der Sowjetunion wünsche."
Jessup blickt den deutschen Offizier sprachlos an, dann schüttelt er den Kopf.
"Keine weiteren Fragen, Euer Ehren."
"Major Galloway, ihr Zeuge."
"Danke, Euer Ehren. Ich habe an den Zeugen nur eine einzige Frage: Wie schätzen sie General Griffonsteen ein?"
"Als einen Offizierskameraden. Einen Mann der für sein Vaterland alles geben würde und immer treu gemäß seinem Eid handeln wird."
"Danke, General, keine weiteren Fragen."
"Sie sind entlassen, General Guderian."
Als Guderian auf dem Weg nach draußen an meinen Tisch vorbeikommt, zwinkert er mir mit dem rechten Auge zu. Ich bin viel zu dankbar, um zu reagieren und blicke ihn nur mit großen Augen an. Der alte Fuchs hat nicht einen Moment die Unwahrheit gesagt. Den mir ist eingefallen, was ich damals zu ihm gesagt habe: 'An dem Tag, an dem der letzte Feind des Weltfriedens, Josef Stalin, fällt, werden die Vereinigten Staaten dem Deutschen Volk seine Unabhängigkeit wieder geben. Mit Ausnahme von Schlesien und Ostpreußen wird ihr Staat wieder gegründet werden.'

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3. Februar: Als nächsten Zeugen ruft Jessup den ehemaligen General der Waffen-SS, Wilhelm Bittrich, auf. Auch hier die ganze Prozedur mit dem Schwur auf der Bibel, nachdem seine Personalien festgestellt wurden.
"Herr Bittrich", beginnt Jessup in seiner kalten, näselnden Art, "hat sie der Angeklagte im April 1946 in ihrer Zelle im Gefängnis der Lehrter Straße in Berlin aufgesucht?"
"Ja, das hat er, Colonel."
"Was wollt er von ihnen?"
"Er wollte meine Hilfe, um seine Soldaten auf einen Konflikt mit Russland vorzubereiten."
Jessup blickte triumphierend zu mir herüber. Endlich hatte er mich.
"Was haben sie ihm geantwortet?"
"Das ich erst den Ausgang meines Prozesses abwarten wollte."
"Sie waren angeklagt, dass unter ihrem Kommando alliierte Luftlandesoldaten erschossen wurden, nachdem sie sich bereits ergeben hatten?"
"Einspruch Euer, Ehren, dass Verfahren ist abgeschlossen und tut nichts zur Sache!" Joe Galloway blickte den Richter an.
Jessup macht einen Schritt vorwärts.
"Die Anklage ist sich dessen bewusst - doch beziehen wir uns hier auf die Freilassung eines Gefangenen."
"Einspruch abgewiesen. Zeuge, antworten sie dem Ankläger." Joe Galloway setzte sich wieder hin.
"Ja, ich wurde zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt." Gemurmel im Gerichtssaal, der Richter benutzt seinen Hammer.
"Und stimmt es nicht, dass sie sich einige Tage später in einem Flugzeug nach England befanden?"
"Ja, das ist richtig."
"Sie waren also nicht länger Gefangener?"
"Aber natürlich war ich noch ein Gefangener. Ich wurde nur in ein anderes Gefängnis verlegt."
"Sie waren nicht frei?"
"Nein, im Vergleich zu den meisten anderen deutschen Offizieren dort war ich unter Arrest."
"Und das war zufällig in einem Ausbildungscamp der U.S. Army in Aldbourne, England?"
"Ja, das ist richtig."
"Was haben sie dort gemacht?"
"Nun ich wurde mit anderen Soldaten darin ausgebildet, was es heißt, in einer Demokratie zu leben und Englisch zu sprechen."
"Wozu lernten sie unsere Sprache?"
"Damit ich später meine Erfahrungen über den Krieg an ihre Soldaten weitergeben konnte."
"Ihre Erfahrungen im Russlandfeldzug?"
"Ja, natürlich. Es wäre unsinnig gewesen, ihnen zu erzählen, wie sie selbst gegen meine Soldaten gekämpft haben."
Gelächter im Gerichtssaal, auch einige Geschworenen und der Richter schmunzelten. Jessup schaut ziemlich verstimmt.
"Die Absicht war, die Soldaten auf einen Krieg gegen die Sowjetunion vorzubereiten?"
"Ja, das ist richtig."
Jessup triumphiert, hat die Pose eines Siegers. "Ihr Zeuge, Galloway."
"General Bittrich...", Jessup will aufspringen, aber mein Verteidiger ist schneller, "Entschuldigung, Herr Bittrich, sagen sie dem Gericht bitte, ob General Griffonsteen die Union der Sozialistischen Sowjet-Republiken angreifen wollte?"
"Nein, das wollte er nicht."
Jessup entgleisen alle Gesichtszüge, im Gerichtssaal bricht lautes Getuschel aus.
"Ruhe, Ruhe...", mehrere Hammerschläge stellen die Ordnung wieder her.
"Er wollte sie Sowjetunion nicht angreifen?"
"Nein, wie ich sagte."
"Wozu dann die Ausbildung?"
"Im Falle dass die Rote Armee Europa angreifen wollte, sollten die amerikanischen Truppen genau wissen, wie ihr Gegner agieren würde."
"Herr Bittrich - würden sie mir bitte sagen, ob sie noch ein Gefangener sind?"
"Nein, das bin ich nicht mehr. General Griffonsteen hat meinen Fall letztes Jahr einem Militärgericht vorgelegt und dort wurde ich wegen guter Führung vorzeitig entlassen - und danach als offizieller Berater der U.S. Army vereidigt und in ihren Dienst genommen."
"Sie haben ihre Strafe also ordnungsgemäß verbüßt?"
"Ja, so wie viele andere Offiziere auch, die ordnungsgemäß verurteilt wurden."
"Und sie haben Geheiminformationen erst erhalten, nachdem sie auf die Verfassung der Vereinigten Staaten vereidigt wurden?"
"Ja, das ist richtig."
Bittrich nestelt an seiner Brieftasche herum und holt ein Dokument hervor. Laut diesem war er am 29. April 1946 in meine Verwahrung gegeben worden. Ich hatte selbst seine Entlassungspapiere letztes Jahr unterzeichnet, im Beisein von Sandy Felter. Ein weiteres Papier bestätigt eine Unbedenklichkeitserklärung bis zur Geheimhaltungsstufe "Confidential".
Der Richter blickt ernst zur Anklagebank.
"Colonel Jessup, die Hauptpunkte ihrer Anklage stützten sich auf die Aussagen von General Guderian und General Bittrich. Laut Verfassung der Vereinigten Staaten müssen sie mindestens zwei Personen vorweisen, die den Sachverhalt des Verrates bezeugen können. Besitzen sie noch weitere Zeugen?"
"Nein, Euer Ehren..."
"Wie das Gericht an Hand der Papiere des Zeugen Bittrich sehen kann, hat sich General Griffonsteen auch nicht der vorzeitigen Entlassung von Gefangenen schuldig gemacht, stimmen sie dem zu?"
"Ja, Euer Ehren."
"Es bleibt also noch die Weitergabe von geheimen Informationen und dem unwürdigen Verhalten."
Jessup blickte nur noch zu Boden.
"Gut, ich denke wir wollen dann nicht länger die Zeit und das Geld der Steuerzahler hier verschwenden."
Der Richter wendet sich zur Geschworenenbank.
"Meine Herren, möchten sie sich zur Beratung zurückziehen?"
Ein kurzes Getuschel unter den 12 Generalstabsoffizieren und dann erhebt sich der Sprecher, General Gay.
"Nein, Euer Ehren, unser Beschluss ist bereits gefasst."
"Angeklagter, erheben sie sich." Ich stehe auf mit einem Gefühl unendlicher Erleichterung.
"Wie lautet der Beschluss der Geschworenen?"
"Nicht schuldig in allen Punkten der Anklage."
Der Richter klopfte mehrfach mit dem Hammer, als wieder Tumult im Saal ausbrach, während ich von einem unendlichen Glücksgefühle durchströmt wurde.
"Im Namen der Vereinigten Staaten von Amerika werden sie, General Joseph Richards Griffonsteen von allen Beschuldigungen gegen ihren Rang und ihren Namen freigesprochen. Lassen sie mich der Erste sein, der ihnen seine aufrichtige Anerkennung für ihr tadelloses Verhalten als Offizier der Armee der Vereinigten Staaten ausspricht. Die Sitzung ist geschlossen."
Das nächstes was ich spüre sind die Arme meiner Frau um meinen Hals und ich sehe Dutzende von Händen, die sich mir entgegen strecken. Vor dem Gerichtsgebäude warten Scharen von Journalisten. Mit Vicky untergehakt, versuche ich uns mit Hilfe von Major Galloway einen Weg zu bahnen.
"Was werden sie jetzt tun, General Griffonsteen?", ist die meist gestellte Frage, die von allen Seiten auf mich einstürmt. Kurz bleibe ich stehen.
"Zuerst werde ich ein wunderschönes Wochenende mit meiner Frau und meiner Familie verbringen, die nie an meiner Unschuld gezweifelt haben."
"Und dann?"
"Gehe ich zurück an die Arbeit. Es gibt viel zu tun."

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Krauss-Maffei schickt mir die Konzeptzeichnung des M48 - die jetzt umgesetzt werden kann.


20.02.1950: Die deutschen Konstrukteure von Krauss-Maffei laden mich nach Grafenwöhr ein, um den neuen Hauptkampfpanzer U.S. Streitkräfte persönlich in Augenschein zu nehmen: den M48 Patton II - in einer Konzeptzeichnung bewundere ich die Arbeit. Eine Reise nach Europa muss noch auf sich Warten lassen.
25.02.1950: Die ersten schweren Kreuzer der Leahy-Klasse bereiten sich auf ihren Einsatz in Übersee vor: USS Portland, USS Chicago, USS New Orleans, USS Chester, USS Northhampton und USS Salt Lake City.

Forschungsergebnisse des Monats Februar 1950 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
Abgeschlossenes Projekt
Forschungsteam
Neues Projekt
15.02.WasserstoffbombeRobert Oppenheimer---
15.02.---Hyman RickoverAtomarer Großkampfschiffsantrieb
20.02.NachtangriffsdoktrinCurtis LeMayKampfeinheitenzerstörungsdoktrin
20.02.Fortgeschrittener Kampfpanzer M48Krauss-MaffeiModerne Artilleriei auf Sfl.


März
7.03.1950: Es ist an einem Dienstag Nachmittag, als ich verfrüht nach Hause komme. Vicky spielt gerade mit den Kindern und blickt erstaunt auf, als ich das Wohnzimmer betrete.
"Du kommst heim? An einem Arbeitstag so früh in der Woche?"
"Ja, irgendwas muss ich doch tun, um dich mit deinem Geliebten in flagranti zu erwischen.", scherze ich und kniee mich nieder, wo Victoria gerade mit dem kleinen Franklin beschäftigt ist. Sofort blickt sie mich misstraurisch an, denn ich scheine nicht ganz so lustig geklungen zu haben, wie ich es beabsichtigt hatte.
"Da ist doch irgendetwas im Busch. Heraus mit der Sprache!"
"Nun, sagen wir es so... der Präsident hält es für angemessen, dass ich ein bisschen von der Bildfläche verschwinde. Ich habe ihm wohl zuviel Staub aufgewirbelt."
"Und das heißt im Klartext?"
"Dass ich mit sofortiger Wirkung nach Europa versetzt bin, um mich selbst um den ordnungsgemäßen Abschluss des Unternehmens 'General Steuben' zu kümmern. Der Kongress hat die Einstellung befohlen."
Victoria guckt total entgeistert.
"Ja sind die denn wahnsinnig geworden?"
"Man ist bemüht, die Beziehungen zur Sowjetunion zu verbessern. Die Bekanntgabe, dass wir unsere Truppen auf einen Krieg mit der Roten Armee vorbereitet haben, gilt in Diplomatenkreisen als 'faux pas'. Man will es aus der Welt schaffen. Ich habe 6 Monate Zeit, sämtliche deutschen Truppenteile aufzulösen."
"Mein Gott..."
"Man hat mir im Pentagon 72 Stunden frei gegeben. Am Freitag morgen geht mein Flugzeug nach Europa. Ike weiß schon Bescheid, dass ich komme. Sandy auch."
Plötzlich schnüffelt Victoria am kleinen Franklin.
"Tja, dann hast Du ja noch genügend Zeit, unserem kleinen Racker hier die Windeln zu wechseln..."
"Ja, klar mach ich... immer noch besser als der große Scheiß, den ich vor mir habe..."
Victoria lächelt nur gequält, weiß sie doch wie ich, dass die Aktion der Washingtoner Politiker ziemlich blauäugig ist. Ich packe meinen Sohn unter den Arm, der jetzt auch das quengeln anfängt und begebe mich ins Kinderzimmer.
10.03.1950: Die ganze Familie ist zum Flugplatz gekommen einschließlich einiger meiner Mitarbeiter im Pentagon. Eng umschlungen stehe ich mit Victoria in der Abfertigungshalle. Wieder einmal trennt uns die Pflicht und ich kann noch nicht einmal sagen, ob ich in 6 Monaten zurück sein werde oder nicht.
"Pass auf Dich auf, Schatz, ja?"
"Klar... ich werde weder irgendwelchen Röcken nachjagen noch versuchen, eigenmächtig einen Krieg anzufangen.", scherze ich.
Victoria blickt mir ernst ins Gesicht.
"Du hast eine Familie... komm gesund wieder heim, wir brauchen Dich."
Ich nicke nur beklommen. Als nächstes umarme ich meine Schwiegermutter, die die Tränen nicht zurückhalten kann. Dann spüre ich die Hand meine Schwiegervaters auf den Schultern.
"Sohn, halte die Ohren steif. Ich werde dich beim Angeln vermissen, auch wenn du immer alle Fische verscheuchst."
Dann tritt ein Second Lieutenant aus meinem Stab im Pentagon hervor.
"Sir, im Namen aller Mitarbeiter des Büros möchten wir ihnen ein kleines Abschiedsgeschenkt überreichen."
Und somit übergibt er mir eine kleine Schachtel. Ich öffne sie, darin befindet sich eine ziemlich teuere Schweizer Armbanduhr mit der Gravur "Pentagon - 1948-1950 - Lt. Gen. Griffonsteen". Gerührt nehme ich die Uhr aus der Schachtel und lege sie sofort um mein linkes Handgelenkt. Die alte Uhr, die mich durch den ganzen Krieg begleitet hatte, lege ich sorgfältig in die Schachtel.
"Vielen Dank, Lieutenant. Richten sie den Jungs im Büro meine besten Wünsche für die Zukunft aus."
"Ja, Sir, wir werden sie auf dem laufenden Halten. Ihr Nachfolger, General Denvers, hat das bereits genehmigt."
Noch einmal drehe ich mich meiner Frau zu und nehme sie ein letztes Mal in den Arm. Dann begebe ich mich über das Rollfeld zu meiner Maschine. Auf meiner Schulter das Abzeichen der U.S. Army Europe. Ihr Motto ist "Sword of Freedom".

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13.03.1950: Dienstbeginn im SHAEF und ich melde mich bei Field Marshall Eisenhower, der mich auf's herzlichste begrüßt. Das Wochenende habe ich mit dem Einrichten meines Quartiers und die Sichtung der Unterlagen mit Sandy Felter verbracht, der mich auch am Flughafen in Berlin-Tempelhof erwartet hatte. Jetzt hieß es, Nägel mit Köpfen zu machen und mich von meinem Lieblingsprojekt endgültig zu trennen, auch wenn es mir schwer fiel. Das ganze Wochenende hatte ich schon ein komisches Gefühl. Vor allem Sandy schien verdammt gut aufgelegt zu sein. Offensichtlich war er froh, endlich den Packen Arbeit der letzten Jahre über Bord zu werfen und hoffte sogar auf ein Truppenkommando. Ich verspreche mir selbst, das möglichste zu tun, um diesen tadellosen Offizier bei seiner Karriere weiter zu helfen.
"Schön, dass sie wieder da sind, J.R."
"Ich freue mich auch, hier zu sein, Ike. Ich wünschte nur die Umstände wären andere."
"So?", Eisenhower blickte mich sinnend an, "Freuen sie sich denn nicht auf ihren neuen Job?"
"Nun, Ike, um die Wahrheit zu sagen, halte ich das Projekt "Steuben" immer noch für eines der Besten, das die Armee je hatte."
Da blicken sich Eisenhower und Felter an und grinsen wie zwei verschmitzte Schuljungs.
"Sandy hat ihnen also noch nichts gesagt, wie? Na dann mal los, Felter."
"Yes, Sir!", Sandy machte eine kurze Pause, wie um mich auf die Folter zu spannen, "Sehen sie Sir, der Kongress hat befohlen, das Projekt "Steuben" zu beenden und die deutschen Einheiten aufzulösen. Er hat jedoch nichts darüber verlauten lassen, die deutschen Soldaten aus unseren Diensten zu entlassen. So haben General Eisenhower und ich uns mehrere Nächte den Kopf zebrochen..."
"Sie mehr als ich, Sanford.", unterbricht Eisenhower den Lt. Colonel und deutet dann mit einer Handbewegung an, fortzufahren.
"Die Lösung des Problems, Sir," wendet sich Sandy wieder an mich, "lag dabei auf der Hand. Wir werden einfach die Soldaten auf die anderen Einheiten der U.S. Army Europe verteilen, sofern sie ihre Zustimmung geben. Dies wird jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen und wir gedenken uns, die 6 Monate Frist, die der Kongress gesetzt hat, voll auszunutzen. Wer nicht in die U.S. Army übernommen werden will, erhält eine ordnungsgemäße Entlassung. Die Offiziere und Kommandeure der Einheiten werden wir in die M.A.G. 'Steuben' aufnehmen, eine neu gegründete Einheit (M.A.G. = Military Advisor Group). Diese werden dann amerikanischen Einheiten zugewiesen. So halten wir das Projekt praktisch am Laufen und erfüllen zugleich die Vorgaben des Kongresses."
Mir steht der Mund offen und ich muss ein ausgesprochen dämliches Gesicht machen. Auf alle Fälle grinsen Eisenhower und Felter breit und blicken mich an. Eisenhower legt mir seine Hand auf die Schulter.
"Sehen sie, J.R., ich denke sie werden alt. Früher wären sie selbst auf so eine naheliegende Idee gekommen und hätten nicht gleich den Schwanz eingezogen, nur weil irgendein Köter in Washington bellt..."
"Ja, General, da haben sie wohl Recht."
Auch ich beginne breit zu grinsen. Die Welt ist wieder vollkommen in Ordnung und ich fühle mich gut, wie seit Monaten nicht mehr. Niemals aufgeben, denke ich mir. Und Sic Semper Tyrannis! - der alte Wahlspruch des Heimatsaates meiner Frau taucht in meinen Kopf auf.

Forschungsergebnisse des Monats März 1950 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
Abgeschlossenes Projekt
Forschungsteam
Neues Projekt
23.03.Mechanisierte Division Modell 51Mausser WerkeElite Infanteriedivision


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1950 - II. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 24. Januar 2011 22:51

April
Der April sieht umfangreiche Arbeiten, doch bleibt mir genügend Zeit, einen Bericht über den Zustand der Luftstreitkräfte abzugeben: 1947 wurde die U.S. Airforce (USAF) als eigene Teilstreitkraft aus der USAAF (U.S. Army Air Force) aufgestellt. Obwohl ich mich auch hier um die Entwicklungsgelder in Absprache mit den Stabschefs gekümmert habe, stand dieser Zweig der Streitkräfte stets unter eigenem Kommando.

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United States Airforce
Eingesetztes Flugzeug
Einheit
Anzahl Staffeln
Abfangjäger
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Convair F-102 Delta Dagger
1st USAF Fighter Group
4th USAF Fighter Group
4 Staffeln
4 Staffeln
Mehrzweckjäger
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North American F-100 Super Sabre
2nd USAF Fighter Group
3rd USAF Fighter Group
5th USAF Fighter Group
6th USAF Fighter Group
7th USAF Fighter Group
8th USAF Fighter Group
4 Staffeln
4 Staffeln
4 Staffeln
4 Staffeln
4 Staffeln
4 Staffeln
Sturzkampfbomber
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Douglas A-3 Skywarrior
1st USAF Divebomber Group
2nd USAF Divebomber Group
4 Staffeln
4 Staffeln
Taktischer Bomber
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North American B-66 Skywarrior
1st USAF Tactical Group4 Staffeln
Strategischer Bomber
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Boeing B-52 Stratofortress
1st USAAF Strategic Command
2nd USAF Strategic Command
3rd USAF Strategic Command
4 Staffeln
4 Staffeln
4 Staffeln
Begleitjäger
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McDonnel F-101 Voodoo
Alle Bombergeschwaderjeweils 4 Staffeln
Transportflugzeug
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Fairchild C119J Flying Boxcar
1st-5th Transportgroupjeweils 4 Staffeln


Forschungsergebnisse des Monats April 1950 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
Abgeschlossenes Projekt
Forschungsteam
Neues Projekt
22.04.McDonnel F-101 Voodoo (Begleitjäger)Kelly Johnson Skunk Works---
22.04.---Yugoimport SDPRmoderne SA-Raketenartillerie


Mai
5.05.1950: Ich befinde mich zur Zeit auf einer Inspektion am sogenannten Eisernen Vorhang, als ich nahe der kleinen polnischen Stadt Zamosch ein bemerkenswertes Erlebnis widerfährt. In meiner Begleitung befindet sich ein 35-jähriger Oberstleutnant des deutschen Beraterstabes, als ein polnischer Zivilist aufgeregt auf unsere Gruppe zustürmt und mit geballten Fäusten versucht, gegen den Offizier vorzugehen. Umgehend rufe ich einen Dolmetscher und diesem gelingt es auch, den aufgebrachten Mann etwas zu beruhigen. Zu meinem großen Erstaunen höre ich folgende Geschichte:
Gegen Ende des Polenfeldzuges am 10. Oktober 1939 ereignete es sich, dass der Mann mit seiner Familie vor den heranrückenden Soldaten der Roten Armee geflohen war und nach Zamosch kam. Dort fanden sie bei einem Bauern in einer Scheune Unterschlupf. Am Abend des selben Tages, als der Mann dabei war, für seine Familie eine geeignetere Bleibe zu suchen, kamen versprengte polnische Soldaten zu dem Bauernhof und eröffneten das Feuer auf eine in der Nähe kampierende Wehrmachtseinheit. Der Offizier war damals ein junger Leutnant in eben dieser Einheit und befahl das Feuer auf den Bauernhof mit Granatwerfern zu eröffnen. Dabei wurden die Frau und die beiden kleinen Kinder des Polen getötet, just als dieser zurückkam. Jetzt beschuldigt er den deutschen Offizier, der Mörder seiner Familie zu sein.
Der Oberstleutnant ist genauso betroffen wie der Pole und sagt zu mir, dass er nur das Feuer erwidern hat lassen, dass aus der Scheune auf seine Einheit eröffnet worden war. Das sich darin auch polnische Flüchtlnge aufgehalten haben, davon hatte er keine Ahnung. Die Scheune ist auch bis zu den Grundmauern niedergebrannt wie der restliche Bauernhof. Am nächsten Tag marschierte seine Einheit wieder ab. Der Pole fängt wieder an, den Deutschen wüst zu beschimpfen und ich kann mir auch ohne Dolmetscher ungefähr vorstellen, was er sagt.
Da ich mich erst am Vorabend mit dem deutschen Offizier unterhalten habe, wusste ich, dass dieser bei dem 1.000 Bomberangriff auf Köln am 31. Mai 1942 ebenfalls seine Frau sowie beide Kinder verloren hatte. Dies bitte ich dem polnischen Dolmetscher zu übersetzen. Der Pole schweigt auf einmal und schaut den Offizier lange an, der sichtlich bedrückt ist, über die Mitteilung des Polens und die Verantwortung für den Tod dessen Familie.
Ich bitte den Dolmetscher jetzt auch noch zu sagen, dass der Oberstleutnant nicht nur ebenfalls seine Familie durch die Grausamkeit des Krieges verloren hat, sondern jetzt hier an der Grenze zur Sowjetunion steht, um Polens Sicherheit und Freiheit zu gewährleisten. Während der Oberstleutnant noch sichtlich mit seiner Fassung ringt, macht der Pole plötzlich einen Schritt auf ihn zu und drückt dem Oberstleutnant ein vergilbtes Foto einer hübschen Frau mit zwei kleinen Kindern in die Hand. Dieser langt nun ebenfalls in die Brusttasche und holt ein Foto seiner Familie hervor, dass er dem Polen zeigt. Irgendwie stehen wir alle betreten um die Beiden herum, nicht wissend was wir sagen sollen. Dann packt der Pole den Deutschen überraschend an beiden Oberarmen, drückt ihm einen Kuss auf jede Wange und sagt etwas auf polnisch. Der polnische Offizier, der uns begleitet übersetzt nur: "Mögen meine und ihre Familie in Gottes Schoß ruhen. Ich vergebe ihnen." Dann verschwindet der Mann in der hereinbrechenden Dämmerung.
An diesem Abend reden wir noch lange über unsere Erlebnisse in den vergangenen Jahren. Am Ende kommen wir nur zu einem Schluss: Dass hoffentlich nie wieder ein großer Krieg soviel Leid über die Menschen bringen möge. Bevor er sich verabschiedet um ins Bett zu gehen, deutet der deutsche Offizier nach Osten: "Dort drüben leben auch Menschen wie wir. Hoffen wir nur, dass sie sich dasselbe wünschen." Mit tiefer Ernsthaftigkeit erwidere ich nur: "Die russischen Soldaten tun das mit Sicherheit. Ob allerdings ihre Führung den gleichen frommen Wunsch hegt, wage ich zu bezweifeln."

Aus Washington erhalte ich Ende des Monats einen Gesamtüberblick über die erzielten Forschungsleistungen bis 1950:

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Forschungsergebnisse des Monats Mai 1950 (übermittelt von BuTech, Washington)
Datum
Abgeschlossenes Projekt
Forschungsteam
Neues Projekt
14.05.KampfeinheitenzerstörungsdoktrinCurtis LeMayInfrastrukturzerstörungsdoktrin
20.05.Convair F-102 Delta Dagger (Abfangjäger)Messerschmitt---
20.05.---RheinmetallZukünftige Panzerung
21.05.Moderne Artilleriei auf SelbstfahrlafetteKrauss-Maffei---
21.05.---Curtis LeMayDoktrin für Jagd- und Zerstörungsgruppen


Juni
1.06.1950: Ich befinde mich immer noch am Bug, als aus dem Hauptquartier uns bestürzende Nachrichten. Die Sowjetunion stellt den Vereinigten Staaten von Amerika und ihren Marionetten, so wenigstens die offizielle Aussage Moskaus, ein Ultimatum. Sämtliche Streitkräfte der U.S. Armee haben sich bis zum 30. Juni aus Europa zurück zu ziehen. Die deutschen Divisionen sollen unter Aufsicht von russischen Offizieren umgehend entwaffnet werden. Danach wird die Sowjetunion das Gebiet östlich des Rheines als einen Sicherheitspuffer gegen die arbeiterfeindlichen Kräfte des Kapitalismus beanspruchen und den Völkern Europas die Freiheit vom Joch der Unterdrücker und Ausbeuter bringen. Die Armeen Frankreichs und Großbritanniens müssen reduziert werden sowie sämtliche schwere Waffen vernichtet werden. Nur Großbritannien wird noch eine Flotte zugestanden, um ihre Überseeischen Besitzungen zu verteidigen. Wir blicken uns sprachlos an. Uns gegenüber auf der anderen Seite des Bugs liegt Brest-Litowsk. Als ich frische Luft schnappen will, um den Schock erst einmal zu verdauen, gesellt sich der deutsche Oberstleutnant wieder zu mir, der im übrigen Helmut Weidinger heißt.
"General - das kann doch nicht Stalins Ernst sein - der muss doch wissen, dass die Vereinigten Staaten von Amerika dem niemals zustimmen werden?"
"Natürlich weiß er das. Er scheint sich offenbar für stark genug zu halten, uns jetzt herausfordern zu können."
"Oder aber ihm steht das Wasser bis zum Hals."
"Wie meinen sie das?"
"Er kann nicht mehr Schritt halten. Täglich bauen die westlichen Länder ihre Streitkräfte aus. Nicht in der Anzahl, aber in den technischen Verbesserungen. Jetzt fürchtet er den Anschluss zu verlieren und sucht verzweifelt, seine Ansprüche auf den Weltkommunismus durchzusetzen."
"Da könnten sie Recht haben. Sie meinen also, es ist ein Verzweiflungsschlag?"
"Ja, sehen sie, wir haben damals erschreckendes festgestellt in Russland. Nicht nur, dass die Partei sich dort aufgeführt hat, wie sonst noch etwas. Nein, auch Stalin hat fürchterlich gewütet. So wurden wir von Menschenwellen angegriffen, von denen vielleicht jeder Zweite oder Dritte ein Gewehr hatte. Unsere Maschinengewehre hielten eine schreckliche Ernte. Danach haben wir aber von Gefangenen die ganze Tragweite des Geschehens erfahren. Stalin hat die Bevölkerung der zurückeroberten Gebiete rücksichtslos geopfert, Männer in die Armee gepresst und dann auf Selbstmordmissionen geschickt. Andere hat er nach Sibiren verfrachten lassen."
"Mein Gott, warum das denn?"
"Sehen sie... diese Russen waren mit dem Westen in Kontakt gekommen. Gewiss - die rückwärtige Etappe hat die Russen wie den letzten Dreck behandelt. Doch die Landser vorne in den Gräben waren meist sehr freundlich zu ihnen. Haben ihnen sogar Essen gegeben und so weiter. Stalin befürchtete, dass er sich nur zukünftige Rebellen einhandle, die gesehen haben, dass es dem einfachen Menschen im Westen viel besser ging als ihnen, die sie doch angeblich im 'Paradies der Bauern und Werktätigen' leben. Das konnte er nicht zulassen. Darum mussten diese Leute mundtot gemacht werden, verstehen sie?"
"Jetzt wird mir einiges klar. Sie meinen also, dass es zum Krieg kommen muss?"
"Ja - es führt kein Weg mehr daran vorbei. Entweder die Amerikaner überlassen Stalin Europa oder die Waffen müssen sprechen."
10. Juni: Der Ton zwischen Moskau und Washington wird immer schärfer. Bewundernd stelle ich fest, das Truman offenbar doch Rückgrat besitzt und nicht daran denkt, die freien Demokratien Europas diesem Schlächter in die Hand zu geben. Ich fahre zurück nach Potsdam. Dort beraten wir tagelang, schlafen höchstens vier Stunden pro Nacht. Auch MacArthur wird über Fernmeldeverbindungen zugeschaltet. Dann kommen wir zu einem Entschluss und Eisenhower kabelt nach Washington die einzige Chance, die die Freie Welt noch aufzuweisen hat. Wir dürfen nicht abwarten, bis das Ultimatum verstrichen ist. Wir müssen zuschlagen, solange Stalin denkt, wir suchen noch immer nach einer diplomatischen Lösung. Der Operationsplan, von mir seit langem gedanklich vorbereitet nimmt Gestalt an. Es fallen verschiedene Vorschläge, wie die Operation bezeichnet werden soll. Oberstleutnant Weidinger macht den entscheidenden Vorschlag.

22. Juni 1950
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Gegen 5.45 am am Morgen des 22. Juni 1950 beginnen unsere Artilleriegeschütze mit einem Feuerschlag auf die Grenzbefestigungen der Sowjetunion. Dann tritt die U.S. Army Europe "Sword of Freedom" an, die Sowjetunion von ihrem Diktator zu befreien. Ich selbst sitze in einem fahrenden Gefechtsstand des 12th mechanized U.S. Corps mit Colonel Sanford Felter an meiner Seite. Eisenhower hat mir großzügigerweise ein Kommando gewährt. Klugerweise habe ich meiner Frau nichts davon geschrieben. Tatsache ist jedoch, dass ich an der Spitze meiner Truppen aus Rumänien vorstosse.
Zuvor haben wir in der Auswertung des deutschen Angriffes 1941 einen vollkommen anderen Schwerpunkt gelegt. Wie die Wehrmacht werden wir im Norden mit weniger Kräften antreten. Aber in der Mitte werden wir nur einen starken Panzerkeil nördlich der Pripjet-Sümpfe vorstoßen lassen. Die Hauptlast des Angriffes liegt im Süden, wo die weiten Ebenen der Ukraine unseren Panzerspitzen beste Manövrierfähigkeit versprechen. Dabei hat sich ein gewaltiger Plan geformt: Das Abschneiden der kompletten Südfront der Roten Armee. Wie 1944 will ich nicht nur ein paar Divisionen oder Armeen einkesseln, sondern diesmal sogar mehrere Heeresgruppen, bei der Roten Armee als 'Front' tituliert.
Gleichzeitig soll an am Nordabschnitt die Landungsoperation Taifun stattfinden und Tallinn für unsere Streitkräfte als Versorgungshafen sichern. Das 7. und 14. Korps der U.S. Marines sollen mit dem 1. und 2. Korps der Luftlandetruppen diesen wichtigen Hafen sichern.
Im Fernen Osten hingegen haben die Soldaten MacArthurs zuerst einmal den Hauptauftrag, in den vorbereiteten Stellungen zu verteidigen. Nur MacArthur wird mit der 6th U.S. Army und den angeschlossenen Panzerkorps versuchen, Wladiwostok einzuschließen.
Während die Airforce die Landstreitkräfte bei der Operation Red Storm Rising unterstützt, wird die U.S. Navy mit der Kampfgruppe BATLIC die Blockade von Leningrad einleiten. Die Kampfgruppe NORTH SEA wird sich aufmachen, im Nordmeer jegliche sowjetische Flottenaktion zu unterbinden. Die Kampfgruppe CHINESE SEA soll die sowjetische Flotte in Wladiwostok neutralisieren.

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28.06.1950: Hinter uns liegen schreckliche Kämpfe. Die Rotarmisten an der Front haben gekämpft, dass selbst die beratenden Deutschen Offiziere teilweise verblüfft waren. Trotzdem ist uns ein Überraschungserfolg gelungen. An einigen Stellen der Front wurden unsere Angriffe erst einmal abgewiesen, aber diese sollten auch nur dazu dienen, die Verstärkung jener Abschnitte durch die Russen zu verhindern, bei denen der Schwerpunkt des Angriffes lag. Die Landungsoperation bei Tallinn war ebenfalls ein Erfolg und so stehen 12 unserer Divisionen im Rücken der russischen Nordfront. Doch noch können wir unseres Erfolges nicht sicher sein. Wir müssen den stetigen Druck auf die Russen aufrecht erhalten. Mit meinem Korps lasse ich Kiew links liegen. Durch Stadtkämpfe dürfen wir jetzt nicht aufgehalten werden.
"Weiter, weiter, nicht anhalten!"
Ich treibe meine Jungs an, darunter auch die 1. Panzerdivision 'Deutschland'. In ihr Soldaten, die auch 1941 am schicksalshaften Unternehmen Barbarossa beteiligt waren. Sie sagen ihren Kameraden in Bezug auf meine Person nur: "Der ist genauso schlimm wie der schnelle Heinz." Von diesem erhalte ich Befehle aus dem Hauptquartier der Army Group South. Auch dort steht immer wieder nur eines: "Schneller, nicht anhalten. Luftversorgung unterwegs."
Während wir wie die Irren vorwärts breschen, kommen unsere Infanteristen kaum nach, müssen die weit gedehnten Fronlinen auch von mechanisierten Divisionen zeitweilig gehalten werden. Noch eine Nachricht erreicht uns an diesem Tag: nach einer Woche erbitterter Kämpfe fällt die Zitadelle von Brest-Litowsk.

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U.S. Panzer M47 Patton im Kampf


Forschungsergebnisse des Monats Juni 1950 (übermittelt von BuTech, Washington)
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Abgeschlossenes Projekt
Forschungsteam
Neues Projekt
24.06.Infanteriedivision Modell 51Mausser WerkeModerne motorisierte Division
25.06.InfrastrukturzerstörungsdoktrinCurtis LeMayInfiltrationsbombardierungsdoktrin


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